Von fließenden Netzen

Der Schaukasten neben dem Büro von Digitalcourage bietet Platz für künstlerisches Werk. Derzeit kann man dort Kunst gepaart mit gesellschaftskritischer Aussage beschauen.

Schon immer waren Digitalcourage und die Kunst eng verbunden. Schließlich sind die beiden Mitgründerinnen und Vorstände Rena Tangens und padeluun von Beruf Künstlerin und Künstler.

Unser Schaukasten am Büro von Digitalcourage in der Marktstraße 18 in Bielefeld ist mit wechselnden Arrangements dekoriert und stellt in seiner aktuellen Gestaltung das Thema Whistleblowing dar. Denn der Whistleblower Edward Snowden ist derzeit so wichtig und präsent in unserer Gesellschaft und den Medien, dass die Künstlerin Angelika Höger kurzerhand beschloss, das Whistleblower-Trillerpfeifen-Netz, das die zentrale Deko der Verleihungsgala der BigBrotherAwards war, dort weiterhin auszustellen.

Zu sehen ist ein offener Käfig als Bienenstock oder Hort, aus dem Informationen, Anregungen und natürlich auch all das „Besprochene“ der BigBrotherAwards ausschwärmen und über das Pfeiffennetz weitergetragen werden können. Die einzelnen gelben Trillerpfeiffen stehen dabei nicht nur für die Whistleblower an sich.

Alle, die sich an diesem Informationsfluss beteiligen, die etwas weitersagen, etwas tun, in irgendeiner Art und Weise etwas bewegen, sind ein wichtiger Teil des Netzes. So stehen auch die mit verarbeiteten Federchen, die Teil des Bildes sind, für eben diese Bewegung, für die Vielheit im Allgemeinen und die Vielheit der Möglichkeiten, ein Teil des Netzes zu sein.

Sicherlich gibt es je nach Betrachtungswinkel auch „fiese Pfeiffen“, findet die Künstlerin.

Denn unbequem ist es für die Drahtzieher der NSA, wenn ein Edward Snowden dem Whistleblowing verfällt und sich dem Pfeiffennetz anschließt. Bleibt zu hoffen, dass in Zukunft weiterhin noch viel mehr Menschen der Bewegung zugetan sind und es denen, die Menschenrechte und Datenschutz als nicht so wichtig empfinden, möglichst unbequem machen.