Edward Snowden
Der Begriff Privatsphäre […] ist in gewisser Weise ebenfalls inhaltsleer, weil er sowohl undefinierbar als auch überdefinierbar ist. Wir alle haben unsere eigene Vorstellung davon. Privatsphäre hat für jeden Menschen eine Bedeutung.
Weil es keine allgemeingültige Definition dafür gibt, glauben die Bürger pluralistischer, technisch hochentwickelter Demokratien, sie müssten ihr Bedürfnis nach Privatsphäre rechtfertigen und es als ein Recht formulieren. Aber genau das müssen Bürger in Demokratien nicht. Stattdessen hat der Staat die Pflicht, sich zu rechtfertigen, sobald er die Privatsphäre seiner Bürger verletzt. Wenn wir darauf verzichten, Privatsphäre zu beanspruchen, treten wir diesen Anspruch de facto ab: entweder an einen Staat, der seine verfassungsmäßigen Grenzen überschreitet, oder an die Privatwirtschaft.
– Edward Snowden, Permanent Record, S. 264
Edward Snowden
Der ehemalige NSA-Mitarbeiter Edward Snowden hat gemeinsam mit dem Guardian und der Washington Post das weltweite Spionagenetzwerk von Geheimdiensten (insbesondere der amerikanischen NSA und des britischen GCHQ) enthüllt. Dabei kam auch der massive Einsatz von Staatstrojanern zum gezielten Ausspionieren einzelner Personen oder von Personengruppen ans Licht. Snowden veröffentlichte unter anderem Informationen über das Schadprogramm QWERTY, dass große Ähnlichkeit aufweist, mit der Schadsoftware Regin, die 2014 unter anderem im deutschen Bundeskanzleramt gefunden wurde. Auch diese Trojaner nutzten Sicherheitslücken aus.
- Patrick Beuth hat für Zeit Online alles Wichtige zum NSA-Skandal zusammengefasst.
Artikel
2014 haben wir zum ersten Mal einen Positivpreis verliehen. Der „Julia-und-Winston-Award“ wurde benannt nach den „rebellischen“ Hauptcharakteren aus George Orwells dystopischem Roman „1984“, aus dem auch der „Große Bruder“ stammt. Der Award soll Personen auszeichnen, die sich in besonderem Maße gegen Überwachung und Datensammelwut eingesetzt haben. Der Preis ist auf eine Million dotiert – allerdings nicht eine Million Euro.
Edward Snowden erhält Julia-und-Winston-Award
digitalcourage.videoLaudatio für den ersten Julia-und-Winston-Award von Heribert Prantl.
Aktionen
Eine Million Aufkleber für Snowden
Mit einer Million Aufkleber fordern wir Asyl für Edward Snowden – Schließen Sie sich an!
Im Digitalcourage Shop können Sie sich der Forderung nach Asyl für Snowden anschließen und die Aufkleber kostenlos bestellen. Bringen Sie die Aufkleber zahlreich und gut sichtbar an. Fotografieren, twittern, bloggen oder veröffentlichen Sie sie auf anderen Plattformen mit dem Hashtag #Snowden sowie dem Bestelllink https://digitalcourage.de/snowden, um unsere Forderung auch online zu verbreiten!
Diese Grafiken können Sie auch auf Ihrer Webseite oder Ihrem Blog einbinden:
Snowden-Aufkleber: Galerie
Wir haben Edward Snowden mit dem „Julia und Winston Award“ ausgezeichnet und ihm 1 Million Aufkleber geschenkt, die sein Asyl fordern. Damit sichtbar wird, wo diese Aufkleber überall auftauchen, haben wir sie in einer Bildergalerie gesammelt. Danke für die vielen Einsendungen! Wir wünschen: Viel Spaß beim Stöbern.