Fakenews und Verschwörungsmythen

Sechstes Adventstürchen

Überwachungsbasierte Anzeigen und Empfehlungen fördern Falschinformationen, Verschwörungstheorien und Radikalisierung im Netz.
Wir alle leben in einer „Blase“, denn wir umgeben uns oft vor allem mit Menschen, die ähnliche Interessen, Lebensläufe und politische Meinungen haben. Empfehlungsalgorithmen und personalisierte Anzeigen im Internet verstärken dieses Phänomen extrem, zum Beispiel so: Hat man einmal auf ein Video über eine Kriegsreportage geklickt, werden einem immer weiter „ähnliche“ Inhalte vorgeschlagen – dabei kann es sich auch um ethisch oder inhaltlich „falsche“ Informationen handeln. Solche Falschinformationen werden tatsächlich viel empfohlen, da sie viel Aufmerksamkeit erregen und dadurch beliebt erscheinen. Mit genug Neugier führt diese Spirale irgendwann zu Verschwörungsmythen und plötzlich wissen Sie gar nicht mehr, wie Sie dorthin gekommen sind. In den Kommentaren begegnen Sie dann Menschen, die sich in einer ähnlichen Spirale befinden, und der Übergang zu radikalisierenden Inhalten und Foren ist fließend.

Trotz wachsender Kritik in den letzten Jahren schaffen es Plattformen wie YouTube nicht, solche Inhalte von ihren Empfehlungsalgorithmen auszuschließen. Unsere Ansicht ist, dass alle Plattformen wie YouTube und Facebook etc. für eine gesellschaftsverträgliche Kommunikation ungeeignet sind.

Kathrin Elmenhorst für Digitalcourage

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Mit dem SWR-Fakefinder-Spiel kann man trainieren, Falschinformationen zu erkennen.

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