Rostock: „Ich versteh die Welt nicht mehr! Wie Digitalisierungszwang Teilhabe behindern kann?“
Der Verein SELBSTHILFE Mecklenburg-Vorpommern lädt ein zu einem öffentlichen politischen Diskussionsforum anlässlich des Europäischen Aktionstages behinderter Menschen zum Thema „Ich versteh die Welt nicht mehr! Wie Digitalisierungszwang Teilhabe behindern kann?“ mit u.a. Dr. Christian Frenzel (Bürgerbeauftragter MV), Lydia Kämpfe (Stellvertreterin des Landesbeauftragten für Datenschutz und Informationssicherheit MV) und padeluun (Digitalcourage e.V.).
Wann: Montag, 5. Mai 2025 von 10:00 bis 12:30 Uhr
Wo: Bürgerschaftssaal des Rathauses der Hansestadt Rostock, Neuer Markt 1, 18055 Rostock
Achtung: Um vorherige Anmeldung wird gebeten, da aus Kapazitätsgründen eine Teilnahme sonst nicht möglich ist.
Auszug aus dem Programmheft:
Die Digitalisierung bietet viele Vorteile.
Die Digitalisierung vereinfacht das Leben.
Die Digitalisierung verbindet Menschen.
usw. usf.
Kennen Sie diese Argumente? Digitalisierung = Fortschritt = alternativlos? Was aber tun Menschen, die – aus ganz unterschiedlichen Gründen und Lebenslagen heraus – nicht digital unterwegs sein können (oder wollen)? Zahlreiche Menschen müssen leider täglich feststellen, dass Ihnen Zugänge, Produkte, Dienstleistungen u. v. m. verwehrt bleiben, wenn Sie selbst nicht „online“ sind.
Die Barrieren sind vielfältig. Einige Beispiele:
- Arzttermin ist ausschließlich online zu vereinbaren
- Öffnungszeiten der Bank nur als QR-Code verfügbar
- für Lesbarkeit der Angebote müssen Tracker freigegeben werden
- Internetseiten häufig nicht barrierefrei
All dies bedeutet, dass Menschen nicht gleichberechtigt teilhaben und Gemeinschaft erleben können. Zudem fehlt den digitalen Angeboten ohne analoge Konkurrenz der Druck, sich an gesetzliche Vorgaben wie Barrierefreiheit und Datenschutz zu halten. Alle Menschen „mitzunehmen“, ist die Aufgabe einer modernen, fortschrittlichen Gesellschaft.
Das Prinzip „nur digital ist gut“ steht einer inklusiven Gesellschaft im Wege. Digitale Zwänge bauen neue Hürden auf und schließen Menschen aus. Diese Entwicklung neu zu denken und kreative Lösungen zu entwickeln, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Diese Veranstaltung soll einen kleinen Beitrag dazu leisten, ins Gespräch zu kommen und Ideen zu diskutieren, wie es besser gehen kann. Neben einem Überblick zu digitalen Zwängen verschiedenster Art und den Problemen, die so entstehen, wird die Frage nach Alternativen im Raum stehen und sicher Grundlage für die Diskussion sein.
Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie einen Ablaufplan finden Sie auf der Website der SELBSTHILFE Mecklenburg-Vorpommern e.V.