Hochschulen sollen X verlassen

In einer Petition fordert das Aktionsbündnis neue Soziale Medien alle Hochschulen auf, ihre Accounts auf X still zu legen und stattdessen Mastodon zu nutzen – diese Forderung wird auch von Digitalcourage unterstützt.

P R E S S E M I T T E I L U N G 
Bielefeld, 08.01.2025

Hochschulen sollen X verlassen

In einer gerade abgeschlossenen Petition fordert das Aktionsbündnis neue Soziale Medien alle Hochschulen auf, ihre Accounts auf X still zu legen und stattdessen Mastodon zu nutzen.

Dem Aufruf haben sich mehr als 2.000 Unterzeichner.innen angeschlossen, darunter viele Forscher.innen aus der Informatik und wissenschaftlichen Instituten in Deutschland. Unterstützt wird das Bündnis dabei von zehn Digitalorganisationen, darunter Wikimedia Deutschland.

Die Entwicklungen auf der Plattform X mit negativen Begleiterscheinungen wie Wahleinmischung, Volksverhetzung und Aufrufen zur Gewalt disqualifizieren diese schon seit langem für die Hochschulkommunikation. Neuerdings werden überdies Repräsentant.innen unseres demokratischen Rechtsstaats dort in nicht hinnehmbarer Weise beleidigt und herabgesetzt. Deshalb müssen sich die Hochschulen von ihrer Präsenzen auf X trennen, denn sie sind zum Bekenntnis und zum Eintreten für die freiheitlich-demokratische Grundordnung verpflichtet.

Das Aktionsbündnis schlägt vor, dass die Hochschulen verstärkt von Mastodon Gebrauch machen. Als Teil des sog. Fediverse erlaubt das Netzwerk aufgrund seiner dezentralen Struktur eine effektive Moderation und unterbindet damit die Verbreitung von Hass und Hetze. Nicht zuletzt sind die dort veröffentlichten Beiträge für alle Internet-Nutzende frei zugänglich. Fast 50 Hochschulen in Deutschland sind bereits auf Mastodon aktiv, darunter so renommierte wie die Technischen Universitäten in München und Berlin.

In einem Brief an Bundesforschungsminister Cem Özdemir hat das Aktionsbündnis ein Gespräch angeboten, um die technische und administrative Umgestaltung der Social-Media-Nutzung durch deutsche Hochschulen zu besprechen.

Das Aktionsbündnis wird unterstützt durch zehn Digitalorganisationen, nämlich Algorithm Watch, Cyber4Edu, Digitalcourage, Forum Informatik für Frieden, Kuketz-Blog, Open Knowledge Foundation, Teckids, Topio, wechange eG und Wikimedia Deutschland.

Anfragen zur Pressemitteilung und zum Appell an die HRK beantworten gerne:

Berlin – TU Berlin
Prof. Dr. Mario Birkholz
birkholz@be.tu-berlin.de
030 314–21159

Hannover – TIB Hannover
Lambert Heller
lambert.heller@tib.eu
0170 4733069

Karlsruhe – ISD, KIT Karlsruhe
David Lohner
david.lohner@kit.edu
0155 60907062

Regensburg – Uni Regensburg
Prof. Dr. Björn Brembs
bjoern.brembs@ur.de
0941 943–3117

Links zu weiteren Informationen

1.) Broschüren zum Einstieg bei Mastodon
https://tubcloud.tu-berlin.de/s/37Z3Cp5d2W3jpyx und
https://tubcloud.tu-berlin.de/s/gnS7ZxeMBGyJcDN

2.) Zusammenfassung der bisherigen Gespräche mit der HRK
https://tubcloud.tu-berlin.de/s/RiFg7igqDkoCncq

3.) Liste der Hochschulen in Deutschland mit Mastodon-Accounts
https://mastodon-listen.playground.54gradsoftware.de/

4.) Account des Aktionsbündnis neue Soziale Medien auf Mastodon
https://bewegung.social/@neusom