Newsletter vom 10.04.2013

Einladung und Hintergründe zu den BigBrotherAwards

Ein Spezial-Newsletter zur Verleihung der BigBrotherAwards: Hier geben wir Antworten auf viele Fragen rund um die Oscars für Datenkraken.

Wer dieser Tage einen Blick ins Digitalcourage-Büro wirft, sieht viel geschäftiges Treiben. Das Telefon steht genauso wenig still wie das komplette Freiwilligenteam. Noch zwei Tage, dann werden die BigBrotherAwards 2013 in der Bielefelder Hechelei vergeben: Dazu möchten wir Sie und Euch ganz herzlich einladen – noch gibt es Karten an der Abendkasse. Wir freuen uns, bekannte und neue Gesichter zu sehen.

Und wer sich immer schon einmal gefragt hat, was hinter den Kulissen der BigBrotherAwards steckt, dem beantworten wir heute in einer Extra-Ausgabe unseres Newsletters die wichtigsten Fragen.

Wie kommt Ihr auf die Nominierungen?

Wir halten Augen und Ohren das ganze Jahr über offen und notieren schon mal potentielle Kandidaten. Den größten Teil der über 250 Nominierungen haben wir im letzten Jahr als Hinweis von Euch und Ihnen bekommen, manche davon waren durch Insider-Wissen angereichert, einige waren empört über die immer ausuferndere und absurdere Daten-Sammelpraxis vieler Unternehmen und Behörden. Viele gingen per Mail oder über das Kontaktformular auf www.bigbrotherawards.de ein. In manchen Fällen werden wir aber auch persönlich kontaktiert oder ein anonymer Briefumschlag liegt morgens in der Post.

Was passiert mit den Vorschlägen?

Wir recherchieren. Und recherchieren. Und forschen nach. Alle Nominierungen wurden auf Stichhaltigkeit überprüft. Den größten Teil haben wir im Januar recherchiert, ab da herrschte im Büro top-secret Stimmung. Auf dem Recherche-Laptop wurde mit TOR gesurft, um unsere IP-Adresse zu verschleiern. Zeitungsartikel und AGBs wurden gewälzt, Handelsregisterauszüge eingesehen und Insider-Dokumente ausgewertet. Am Ende stehen dicke Aktenordner mit Hintergrundinfos zu allen Kandidaten.

Wie entscheidet die Jury?

Auf dem Jury-Wochenende wird diskutiert und die Entscheidungen gefällt, welche Preisträgerinnen und Preisträger ausgezeichnet werden sollen. Dabei profitieren die BigBrotherAwards von den unterschiedlichen Kompetenzen und dem vielfältigen Hintergrundwissen ihrer Jurymitglieder (Hacker, Datenschützer, Rechtsanwälte, Arbeitsrechtler aus den verschiedenen Organisationen vom CCC, der DVD, dem FIfF, ILMR und natürlich Digitalcourage). Bei der Menge der Einsendungen fällt es uns oft schwer, zu entscheiden. Aber wir haben natürlich eine Reihe von Kriterien, die wir anlegen:

  • Der Fall soll gravierend sein.
  • Der Fall soll aktuell oder zukunftsweisend sein. Eine Ausnahme ist der Preis für das Lebenswerk, den z.B. der damalige Innenminister Schäuble, Microsoft und die GEZ schon bekamen.
  • Durch den Award soll eine bislang unbekannte oder unbeachtete Tatsache öffentlich gemacht werden.
  • Und wir wollen natürlich erreichen, dass wir mit dem Anprangern des Falls etwas ändern!

Und wie stellt ihr die Gala auf die Beine?

Ab Ende März geht es in die heiße Phase. Ab da wuseln viele freiwillige Helferinnen und Helfer durchs Büro, über 60 sind es in diesem Jahr. Der Live-Stream fürs Internet muss eingerichtet werden, Preisreden müssen geschrieben werden, die Presse muss betreut, die Preisträger vorab informiert werden – vielleicht will ja jemand persönlich kommen? Ohne die ein oder andere Hiobsbotschaft geht das natürlich nicht. Aber ob nun der Kaffee ausgeht, das Internet ausfällt oder ein Laudator krank wird, dank des Einsatzes so vieler helfender Hände haben wir noch jede Verleihung über die Bühne bekommen.

Wir freuen uns auf eine spannende und hochkarätige Gala mit den Preisreden, Musik und der Zaubershow eines Weltmeisters. Und wir freuen uns, wenn Sie kommen! Karten gibt es noch an der Abendkasse.

Die BigBrotherAwards kosten trotz vieler freiwilliger Hilfe viel Geld. Deswegen müssen wir immer wieder darauf hinweisen, dass wir diese Arbeit nur machen können, weil so viele Leute dafür Geld spenden. Wollten wir die BigBrotherAwards aus den Eintrittsgelden finanzieren, müßte jede Eintrittskarte rechnerisch 100 Euro kosten. Deswegen auch in diesem Sondernewsletter die Bitte, Geld an digitalcourage e.V. zu spenden. Viel oder wenig, einmalig oder regelmäßig: Jeder Euro hilft. Online Spenden oder direkt auf das Konto 2129799 bei der Sparkasse Bielefeld BLZ 48050161.

Vielen Dank für Ihre und Eure Unterstützung.