Dr. Rolf Gössner hält am 11. August einen Gastvortrag an der Universität Bielefeld
Ausgehend von der schockierenden Neonazi-Mordserie, die Ende 2011 ohne Zutun des Staats- und Verfassungsschutzes aufgedeckt wurde, widmet sich Rolf Gössner dem Inlandsgeheimdienst „Verfassungsschutz“, seiner braunen Vergangenheit und politisch-ideologischen Ausprägung sowie seinem unkontrollierbaren V-Leute-System, mit dem er Neonazi-Szenen und -Parteien unterwandert hat.
Verstrickung des Verfassungsschutzes
Dr. Rolf Gössner berichtet aufgrund eigener Recherchen über die skandalöse Verstrickung des Verfassungsschutzes in gewaltbereite Neonazi-Szenen sowie über die geheimdienstlichen Versuche, kriminell gewordene V-Leute selbst gegen Ermittlungen der Polizei abzuschirmen. Und er untersucht, wie der Verfassungsschutz im Kampf gegen Rechts agiert, ob er in seiner Ausprägung als Inlandsgeheimdienst zum Schutz der Verfassung taugt oder mit seinen geheimen, schwer kontrollierbaren Methoden und Strukturen Fremdkörper ist in der Demokratie.
Notwendige Konsequenzen
Aus seinem Befund formuliert Rolf Gössner politische Konsequenzen, die für Bürgerrechte und rechtsstaatliche Demokratie existentiell wichtig sind, und er vergleicht diese kritisch mit den aktuellen Reformschritten in Bund und Ländern. Dr. Rolf Gössner hat durch seine langjährige Arbeit als Jury-Mitglied der BigBrotherAwards eine enge Bindung zur Digitalcourage. Seine Arbeit ist politisch vielfältig und setzt differenzierte thematische Schwerpunkte.
Wir freuen uns, Herrn Gössner am 11. August 2014 als Gastredner in Bielefeld begrüßen zu dürfen!
Infos zur Veranstaltung
Vortrag: „Neonazis im Dienste des Staates. Zur heillosen Verstrickung des "Verfassungsschutzes" in rechtsextreme Szenen und Parteien“
Referent: Rolf Gössner ist Rechtsanwalt und Publizist, Vizepräsident der Internationalen Liga für Menschenrechte (Berlin) und stellv. Richter am Staatsgerichtshof der Freien Hansestadt Bremen.
Beginn: 11. August um 18:30 Uhr
Ort: Universität Bielefeld in Hörsaal 8
Der Vortrag wird vom Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung und „Uni ohne Vorurteile“ der Universität Bielefeld veranstaltet.