Wir berichteten im Frühjahr 2017 über die Pläne des Landes NRW, eine zentrale Plattform für Schulen einzurichten: Logineo. Unsere Diagnose: Gute Idee, schlechte Umsetzung. Diesen Schluss zieht auch die Medienberatung NRW und hat den Launch vorerst gestoppt.
Die Idee hinter dem Projekt ist durchaus sinnvoll: Es soll eine Plattform geben, auf der Schuldaten digital gelagert werden können, damit Lehrende und Lernende überall darauf zugreifen können. Es soll eigene Emailadressen geben, über die Zensuren und Krankmeldungen verschickt werden können. Das wäre definitiv eine Verbesserung zum Status Quo: Ein Mailserver in Hand des Landes NRW ist vertrauenswürdiger als WhatsApp oder Gmail. Die Intention des Projekts ist also, eine Lücke zu schließen, die derzeit von datensaugenden Privatunternehmen okkupiert wird. Dennoch gibt es in den Details viele Probleme und offene Fragen: Sind die Nutzerrollen so getrennt und gesichert, dass nur berechtigte Zugang zu sensiblen Daten von Schülerinenn und Schülern haben? Ist das System ausreichend geschützt? Wer hat an Schulen die Zeit und die Kompetenz, die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit der Systeme zu gewährleisten – vor allem wenn tausende Lernende und Lehrende auch mit ihren privaten Geräten Zugang dazu haben?