Vortragsreihe an der Uni Münster

„Digitalisierung, Datenschutz, Künstliche Intelligenz“ – Die Vortragsreihe an der Uni Münster beleuchtet politische Weichenstellungen, die darüber entscheiden, ob die Digitalisierung Demokratie und Grundrechte fördert oder abbaut.

Fortschritt und Freiheit oder Überwachung und Zensur? Politische Weichenstellungen entscheiden, ob die Digitalisierung Demokratie und Grundrechte fördert oder abbaut. Darum dreht sich die Vortragsreihe „Digitalisierung, Datenschutz, Künstliche Intelligenz“ des AStA der Universität Münster, organisiert von Jan Bornemann.

Vier Referent.innen geben einen Überblick über aktuelle Fragen und Probleme: Netzpolitische Entscheidungen in der EU, Ideen übermächtiger und allwissender KI, vermeintliche „Smart Cities“, die gar nicht so smart sind, und die Überwachungsbefugnisse und Grundrechtseingriffe im neuen Polizeirecht in NRW.

Alle Veranstaltungen finden statt im Hörsaal F5 im Fürstenberghaus, Domplatz 20-22, 48143 Münster.

Für die Beschreibung der Veranstaltung auf das gelbe Dreieck klicken.

25.4., 18 Uhr: Im Schatten von #saveyourinternet – Digitale Baustellen nach der EU-Wahl – mit Ralf Bendrath

Vortrag von Ralf Bendrath, Politischer Referent der Grünen im EU-Parlament

Die europaweiten Proteste gegen die EU-Urheberrechtsreform zeigen vor allem eins: Die Europäer möchten die Digitalisierung endlich mitgestalten. Doch während noch über Uploadfilter gestritten wird, stehen in Brüssel schon die nächsten Entscheidungen an: Wie bändigen wir die Macht der großen Plattformen? Und was ändert sich durch eEvidence und Digital Fair Trade? Kurz vor den Europawahlen wirft Ralf Bendrath, Mitautor der DSGVO, einen längst überfälligen Blick auf die wegweisenden digitalen Fragen der kommenden Legislatur.

29.5., 18 Uhr: Erlösung durch KI? Transhumanismus als rechte Utopie – mit Max Schnetker

Vortrag von Max Schnetker (Autor und Aktivist)

Im Silicon Valley macht derzeit eine Vision die Runde, die die Zukunft der Menschheit betrifft: Was, wenn die Erforschung künstlicher Intelligenz am Ende eine Art Gottheit hervorbringt? Während die einen den Untergang fürchten, prophezeien die anderen die Erlösung durch die göttlichen Maschinen. In seinem neu erschienenen Buch liefert Max Schnetker eine ideologiekritische Analyse und zeigt: Im Glauben an die Superintelligenz wiederholen sich alte Ideen der protestantischen Rechten – und die Grundlagen für eine autoritäre Wende sind bereits angelegt.

17.6., 18 Uhr: Smart City – Warum die "intelligente Stadt" eine dumme Idee ist – mit Rena Tangens

Vortrag von Rena Tangens (Gründungsvorstand Digitalcourage e.V., Jury-Mitglied BigBrotherAwards)

Wie sieht die Stadt der Zukunft aus? Seit geraumer Zeit versuchen Tech-Konzerne von Microsoft über Huawei bis Google, Kommunen die Idee einer „intelligenten“ Stadt zu verkaufen. Während die „Smart City“ in Deutschland noch mit „Nachhaltigkeit“, „Effizienz“ und „Bürgerbeteiligung“ beworben wird, sprechen die Unternehmen in China und Dubai offen aus, um was es geht: lückenlose Kontrolle der Bevölkerung. Rena Tangens beleuchtet die verschiedenen Facetten eines gefährlichen Mythos – und gibt uns gute Gründe, warum wir uns gegen blinde Technikgläubigkeit zur Wehr setzen sollten.

26.6., 18 Uhr: Das neue Polizeigesetz in NRW – Warum es gefährlich ist und was wir dagegen tun können – mit Kerstin Demuth

Vortrag und Fragerunde mit Kerstin Demuth (Campaignerin und Redakteurin bei Digitalcourage e.V.)

Im Dezember 2018 haben CDU, FDP und SPD das Polizeigesetz in NRW verschärft. Die Landespolizei hat seitdem weitreichende neue Befugnisse, darf etwa ohne konkreten Tatverdacht Staatstrojaner und elektronische Fußfesseln einsetzen. Rechtsstaatliche Prinzipien wie die Unschuldsvermutung und das Trennungsgebot zwischen Polizei und Geheimdiensten geraten durch die Verschärfung ins Wanken. Kerstin Demuth erklärt, wie das Gesetz unsere Grundrechte schwächt, warum dadurch Aktivismus gefährdet wird – und was man dagegen tun kann.

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