Hitze: 8 Erfrischungstipps, die Sie überraschen werden

Die Hitze hat uns wieder fest im Griff. Damit wir dabei einen kühlen Kopf bewahren, haben wir die besten Tipps zur Hitzebewältigung gesammelt, getestet und für Sie zusammengestellt.

Die Hitze hat uns wieder fest im Griff. Damit wir dabei einen kühlen Kopf bewahren, haben wir unsere Alltagskompetenz herausgekramt und die besten Tipps zur Hitzebewältigung gesammelt, getestet und für Sie zusammengestellt.

Hier wäre normalerweise gleich mal ein Link auf tolle Kühlprodukte bei Amazon. Da wir natürlich nicht für Amazon werben, bewerben wir hier unseren Shop.

Kennen Sie das? Sie klicken auf einen Link zu einem Artikel mit vielversprechender Überschrift und dann finden Sie nur einen völlig wertlosen Text, der die versprochenen genialen Lösungen für Ihr Problem gar nicht liefert? Es werden immer mehr. Und wir machen da – aus edukativen Gründen – heute auch mal mit. Zumindest so halb – denn wertlose Texte zu produzieren, verstößt gegen unser Berufsethos. Dies hier ist in Wahrheit ein Artikel, der Clickbaiting und Affiliate Marketing erklärt. Am lebenden Beispiel. Und wo Sie gerade hier sind, können Sie ja auch weiter lesen.

(Ganz klein am Rande und nur, weil wir einfach nicht anders können: Hier gehts direkt zu den Hitze-Tipps.)

Clickbaiting

Clickbaiting bedeutet, dass Sie mit einem Thema geködert werden, einen Link zu klicken, um Klicks und damit Werbeeinnahmen zu generieren. In den meisten Fällen erfüllt der Inhalt des Textes absolut nicht, was die Überschrift verspricht. Für den Erfolg dieser Masche ist es jedenfalls nicht notwendig. Das führt dazu, dass das Netz zunehmend vermüllt wird und wir uns so sehr an diese Werbeartikel gewöhnen, dass wir es fast schon gar nicht mehr anders kennen. Das ist gefährlich, da wir dann gar nicht mehr zwischen Werbung und Information unterscheiden können.

Das beobachtet auch der Blogger Michael Firnkes, der selbst auf diesem Weg viel Geld verdient hat, ehe ihm auffiel, wie problematisch diese Masche ist.

„Seltsamerweise ist nur wenigen Nutzern tatsächlich bewusst, warum es zu allen möglichen Themen so viele Onlineportale gibt.“ [...]
Es existiert eine klare Abhängigkeit zwischen dem webbasierten Geschäftsmodell und der Auswahl der Themen.“  (Michael Firnkes, Das gekaufte Web)

Toller Tipp für heiße Sommertage!!! Mitglied bei Digitalcourage werden und erfrischende Grundrechte genießen.

Über Werbung finanzieren sich viele Texte und auch Podcasts oder Video-Channels. Man erkennt das meist daran, dass irgendwo weit oben (und ganz unten) auf der Seite Links gesetzt sind, über die man etwas kaufen kann. In dem Fall gibt es wenigstens noch brauchbare Inhalte. Viele Seiten werden aber ausschließlich dafür generiert, um damit Werbung zu machen. Die Inhalte auf der Website sind nur noch Mittel zum Zweck. Das funktioniert leider erstaunlich gut, weshalb es mehr und mehr solcher Fake-Info-Seiten gibt, deren einziger Existenzgrund es ist, Sie zu irgendeinem Kauf zu bewegen. Teilweise existieren sogar mehrere Seiten mit identischen Inhalt, die sich nur im Aufmacher oder im Layout unterscheiden.

„Wenn es in großen Teilen nur noch um das (versteckte) Verkaufen geht und um den größtmöglichen Umsatz hieraus, dann bleibt eine kritische Berichterstattung auf der Strecke.“ [...] „So landet die Affäre eines vermeintlichen Sternchens oder der private Skandal eines Politikers auf Platz eins, die nicht mehr ganz so klick-trächtige Naturkatastrophe oder der weit entfernte Krieg muss sich mit Platz zwei begnügen. Nackte Zahlen entscheiden darüber, in welchem Umfang wir online informiert werden, weniger die tatsächliche Tragweite einer Nachricht.“  (Michael Firnkes, Das gekaufte Web)

Die Erstellung solcher Clickbaitartikel folgt ganz speziellen Regeln, die auf unsere Psyche abgestimmt sind und einzig und allein dazu führen sollen, dass wir einen bestimmten Link klicken. Das lässt sich weitgehend automatisieren und in Masse erzeugen.

„Irgendwann automatisierte ich den Prozess noch weiter. ich schuf meinen eigenen Pool aus Stammautoren und bestellte wöchentlich eine Menge x an Texten. Das »Briefing« – also die Erläuterung an die Autoren, welche Beiträge ich benötigte – war nicht weiter schwer. Mit diversen Analysetools recherchierte ich, welche Texte bei meinen Lesern aktuell am besten ankommen würden, mir also am meisten Einnahmen versprachen.“  (Michael Firnkes, Das gekaufte Web).

Hierdurch entsteht eine bisher noch weitgehend unbeachtete Variante von Spam. Binnen kürzester Zeit lassen sich Unmengen an inhaltlich wertlosen Artikel erstellen. Sie dienen ausschließlich dazu, Profit zu generieren. Und müllen das Internet zu.

Da verliert man schon mal den Fokus, was man auf dieser Website eigentlich tun wollte:

„Im Falle meines Finanzblogs schlossen bis zu 50 Prozent der Besucher einzelner Beiträge auch tatsächlich ein Girokonto oder ein anderes Produkt ab.“ (Michael Firnkes, Das gekaufte Web).

Affiliate Marketing

Unter „Affiliate Marketing“ versteht man die Strategie, einen vermeintlich neutralen Infoartikel auf ein dazu passendes Produkt zu verlinken, als ob es sich um eine neutrale Empfehlung dieses Produkts handeln würde. Eine Taktik des Vertriebs. Diese Art der Werbung funktioniert ganz besonders gut. Unter dem Stichwort „Nischenwebsites“ findet man viele solcher „Ein-Themen“ Seiten.

3 Schritte zum Affiliate-Marketing:

Schritt 1: Mit Google-Analyse-Tool herausfinden, was die Menschen gerade besonders häufig suchen.
Schritt 2: Auf Texterportal einen Text zu diesem Thema beauftragen. Die Qualität des Inhalts ist dabei weitgehend egal. Hauptsache die Überschrift stimmt.
Schritt 3: Text mit Werbelinks versehen und veröffentlichen.

„Auf zahlreichen Plattformen tauschen sich Blogger, die Geld mit ihren Portalen verdienen, darüber aus, welches Affiliate-Programm noch höhere Werbeeinnahmen verspricht, welche Textstrategie zu besseren Konversionsraten¹ führt oder welche Nischenthemen man noch besetzen kann.“ (Michael Firnkes, Das gekaufte Web)

[¹ Konversion bedeutet: auf Werbung folgt Kauf / Mitgliedschaft / Spende / Newsletter-Abo etc.]

Wenn Sie also das nächste Mal auf einen Link klicken und sich wundern, warum Ihre Frage gar nicht – wie versprochen – beantwortet wurde, dann wissen Sie nun, womit Sie es zu tun haben.

Und noch ein bisschen Werbung: Erklären Sie die Masche des Clickbaitings doch auch Ihren Kindern. Mit Hilfe des Lexikons „#Kids #digital #genial – Schütze dich und deine Daten!“.
Online oder als Buch

Aber wir sind natürlich nicht gemein. Hier kommen tatsächlich unsere handverlesen Tipps zur Sommerhitze, die wir gestern im Bürochat gesammelt haben:

Die Digitalcourage-Lifestyle-Tipps für heiße Tage

  • Nasses Handtuch vors Fenster hängen: Warme Luft bleibt draußen, kalte Luft kommt rein. Fenster abhängen ist auch ohne Feuchtigkeit sehr wirksam. (Besonderer Vorteil dieser Methode ist, dass sie keine Energie kostet und damit besonders nachhaltig ist.)

  • Ein kaltes Fußbad unter dem Schreibtisch. Daneben noch ein Handtuch legen, damit man immer mal rein oder raus schlüpfen kann. (Nachhaltige Methode)

  • Falls ein Ventilator eingesetzt wird: Mit einer Sprühflasche auf Kopfhöhe in Richtung des Ventilators sprühen. Der Nebel kühlt ganz wunderbar. Ohne Ventilator kann man den feuchten Nebel auch einfach vors Gesicht sprühen. Es entsteht sofort eine angenehme Verdunstungskälte, auch wenn man sich das Wasser nicht direkt ins Gesicht spritzt.

  • Geschirrhandtuch feucht machen und einfrieren. Dann das kalte Tuch in den Nacken legen. (Vorsicht, wenn es hart ist, nicht zerbrechen!). Optimalerweise kann man zwei Tücher einsetzen: Eins für den Nacken und das andere fürs Gefrierfach. Wenn das vom Nacken zu warm wird, wird getauscht.

  • PET-Flaschen mit Wasser befüllen, einfrieren und im Raum verteilen, am besten auch eine direkt vor den Ventilator stellen. Optimalerweise hoch oben im Raum platzieren (z.B. auf Regalen). Damit lässt sich die Raumtemperatur (je nach Anzahl der Flaschen und Größe des Raumes) um mehrere Grad herunterkühlen. Handtuch unterlegen nicht vergessen, sonst Pfütze.

  • T-Shirt nass machen und anziehen. Alternativ: kalt duschen und ohne abzutrocknen wieder anziehen. Besonders gut eignen sich dafür die T-Shirts aus unserem Shop. (Nachhaltige Methode)

  • Über die Theorie, dass man bei Hitze eher lauwarme Getränke zu sich nehmen sollte, damit der Körper durch das Kältesignal nicht auf „heizen“ umstellt, konnten wir uns im Team nicht einig werden.

  • Und natürlich viel Wasser trinken. (Nachhaltige Methode)

Und jetzt wünschen wir gutes Runterkühlen! Das geht übrigens am allerbesten, wenn man vorher unseren Newsletter bestellt. ;)

Digitalcourage, CC-BY 4.0
by Bru-nO
PS: Ist Ihnen aufgefallen, dass wir in diesem Artikel Werbung für Michael Firnkes Buch „Das gekaufte Web“ gemacht haben? Wir wurden dafür allerdings nicht bezahlt. Bei einem echten Werbeartikel wäre das natürlich sauber verlinkt gewesen.