Gute Nachrichten: Gemeinsam viel erreicht!
Newsletter vom 16.12.2024 – online lesen und teilen
Liebe Leute,
der „Chaos Communication Congress“ Ende Dezember wird großartig – keine Frage. Wir sind dabei. Aber es gibt noch mehr Grund zur Freude: Jede Menge gute Nachrichten!
Erste Siege im Kampf gegen den Digitalzwang? Check! DHL und die Bahn haben geliefert. Und als nächstes steht ein Rechtsgutachten zum Recht auf analoge Teilhabe in den Startlöchern. Läuft!
Und die Unterstützung? Einfach unglaublich: Über 10.000 Menschen haben in diesem Jahr gespendet oder sind Mitglied. Neuer Rekord! Das gibt Kraft, auch wenn die Arbeit manchmal ordentlich an die Substanz geht.
Jetzt gilt: Das Ziel von 5.000 Mitgliedern für nächstes Jahr ist machbar. Alles zusammen? Motivation pur!
Mit besten Grüßen aus Bielefeld
das ganze Team von ▶︎Digitalcourage
Inhalt
1. Digitalzwang: Zwei kleine Schritte vor, einer zurück
2. Digitalzwang Teil 2: Rechtsgutachten steht – jetzt wird’s juristisch
3. Handsignierte „Digitale Mündigkeit“ – das perfekte Weihnachtsgeschenk!
4. Adventskalender für Digitale Selbstverteidigung – Türchen öffnen, smarter werden
5. Datenschutz in Arztpraxen: Jetzt wird’s praktisch!
6. Und jährlich grüßt die Vorratsdatenspeicherung
8. KI an den EU-Grenzen: Science-Fiction oder Kontrollwahn?
9. Shop: Wandplaner und Lektüre
9.1 kurz&mündig, Band 30: Creative Commons – Mehr Freiheit für kreative Inhalte
1. Digitalzwang: Zwei kleine Schritte vor, einer zurück
Gute Nachrichten an der Digitalzwangsfront:
- DHL hat endlich begriffen, dass nicht jeder Lust auf Packstationen hat. Jetzt kann man angeben, ob ein Paket nicht dorthin soll – und das Beste: Die nervigen neuen Packstationen, die ohne App nicht funktionieren, lassen sich separat abwählen.
- Die Bahn gibt ein klein bisschen klein bei! Ermäßigte Tickets gibt’s wieder ohne E-Mail-Angabe – und damit auch am Automaten.
Das kommt nicht von ungefähr: Wir wissen, dass unser Protest dabei ordentlich Druck gemacht hat. Ein kleiner Sieg, der zeigt, dass dranbleiben lohnt!
Aber klar, die Bahn wäre nicht die Bahn, wenn sie nicht gleich den nächsten digitalen Unsinn testen würde. Jetzt soll in ausgewählten Zügen geprüft werden, ob Bord-Bistros ohne Bargeld klarkommen. Und Überraschung: Infos zu den Testzügen gibt’s – na, wer hätte es gedacht? – ausschließlich digital. App oder Website, viel Spaß.
Unser Tipp: Falls so ein Test-Zug erwischt wird, herzlich grüßen und freundlich diskutieren! Vielleicht ist die EC-Karte zufällig nicht dabei? Oder ups, noch die alte, die nicht mehr funktioniert? Je länger das Chaos, desto klarer wird: Ohne Bargeld geht’s halt nicht.
Unser Fazit: Jeder kleine Erfolg zählt, aber letztlich müssen wir ran an die Wurzel. Denn Digitalzwang gehört grundsätzlich gestoppt – und nicht in mühseligen Einzelschlachten.
2. Digitalzwang Teil 2: Rechtsgutachten steht – jetzt wird’s juristisch
Die Idee eines Rechts auf analoge Teilhabe? Nicht nur ein Wunschtraum, sondern jetzt schwarz auf weiß. Gemeinsam mit dem Netzwerk Datenschutzexpertise haben wir ein Rechtsgutachten angestoßen, das zeigt, wie so ein Recht aussehen könnte. Und voilà: Das Ding ist fertig!
Federführend dabei waren Karin Schuler und unser Digitalcourage-Vorstand Dr. Thilo Weichert. Der Titel spricht für sich: „Ein Recht auf analoge Teilhabe – Freiheit vor Digitalzwang“.
Das Fazit lässt keinen Raum für Diskussionen: „Die zunehmende Digitalisierung aller Lebensbereiche und die damit verbundenen Diskriminierungen durch Digitalzwang machen es dringend notwendig, ein umfassendes Recht auf analoge Teilhabe gesetzlich zu verankern.“
Kurz gesagt: Es ist höchste Zeit, dass dieses Thema auf die politische Agenda kommt. Wer das gesamte Gutachten (im Format .pdf) möchte, findet es hier: https://www.netzwerk-datenschutzexpertise.de/sites/default/files/gut_2024_digitalzwang3.pdf.
Also, Ärmel hochkrempeln – wir haben noch einiges vor!
3. Handsignierte „Digitale Mündigkeit“ – das perfekte Weihnachtsgeschenk!
Noch auf der Suche nach einem Last-Minute-Geschenk, das wirklich was bewegt? Wie wäre es mit „Digitale Mündigkeit“ von Leena Simon? Leicht verständlich, spannend und vor allem: ein Buch, das zeigt, wie digitale Mündigkeit die Welt retten kann – wenn genug Leute mitmachen. Ein Must-have fürs Bücherregal!
Für Weihnachten gibt’s jetzt eine echte Besonderheit: 50 exklusive Exemplare, handsigniert und mit einem persönlichen Gruß von Leena Simon. Da wird jede Ausgabe zum Unikat!
Für uns ganz besonders aufregend: 50 % des Verkaufspreises gehen direkt an Digitalcourage. Aber aufgepasst: Wer es pünktlich unterm Baum haben will, sollte spätestens bis zum 18.12. bestellen.
Und für alle, die lieber digital lesen: „Digitale Mündigkeit“ gibt’s auch als E-Book – natürlich ohne nerviges DRM, so wie es sein sollte.
Jetzt sichern: shop.digitalcourage.de
4. Adventskalender für Digitale Selbstverteidigung – Türchen öffnen, smarter werden
Jeden Tag eine kleine Überraschung: Unser Adventskalender liefert tägliche Tipps zur Digitalen Selbstverteidigung – frisch aktualisiert von unserer AG Digitale Selbstverteidigung, die das ganze Jahr daran gefeilt hat. Und das Beste: Wer ein Türchen verpasst hat, kann die Tipps der letzten Tage immer noch nachlesen. Perfekt, um digitale Vorsätze endlich anzugehen!
Wie effektiv das ist, zeigt das Feedback der letzten Jahre: Eine ältere Dame erzählte uns begeistert, wie sie dank des Kalenders endlich Dinge angepackt hat, die sie schon lange vorhatte. „Es war gar nicht so schwer!“ Solche Rückmeldungen? Einfach unbezahlbar.
Neugierig geworden? Hier geht’s zum Adventskalender: digitalcourage.de/adventskalender
Und apropos Kalender: Wer noch einen praktischen Begleiter fürs nächste Jahr sucht, wird bei uns auch fündig. Unser Wandkalender 2025 ist im schicken Design und gleich in zwei Formaten erhältlich: groß (70×100 cm) oder handlicher in A3.
Jetzt stöbern und zuschlagen: shop.digitalcourage.de
5. Datenschutz in Arztpraxen: Jetzt wird’s praktisch!
Online-Terminmanagement klingt bequem, aber beim Datenschutz hapert es oft gewaltig – vor allem bei externen Systemen wie dem Marktführer Doctolib. Damit das nicht so bleibt, hat die Deutsche Vereinigung für Datenschutz e.V. (DVD) zusammen mit anderen Datenschutz-Profis (GMDS, BvD, GDD, FED) eine Praxishilfe entwickelt.
Was bietet der Leitfaden?
- Für IT-Anbieter: Klare Vorgaben, wie Systeme datenschutzkonform gestaltet werden müssen.
- Für Praxen und Kliniken: Eine praktische Checkliste, um sicherzustellen, dass Datenschutz und Patientengeheimnis eingehalten werden.
- Für Aufsichtsbehörden: Nützliche Hinweise, worauf bei Prüfungen zu achten ist.
Die Praxishilfe gibt’s in allen gängigen Formaten (docx, pdf, epub, azw3) und unter einer freien Lizenz, damit die Inhalte weiterverwendet werden können. Hier geht’s zum Download: gesundheitsdatenschutz.org
Übrigens: Doctolib wurde 2021 für seine datenschutzfeindlichen Praktiken mit dem BigBrotherAward „ausgezeichnet“. Mehr dazu hier: bigbrotherawards.de
Also, Schluss mit schlampigem Datenschutz – jetzt gibt’s keine Ausreden mehr!
Post an Digitalcourage
„Ich bin so froh, dass es Sie gibt. Gerade, weil Sie eine Organisation sind, die sich der Förderung des Digitalen verschrieben hat, ist es umso tröstlicher, dass Sie sich für gute Digitalisierung einsetzen, statt für Digitalzwang.“
Solche Nachrichten von unseren Fördermitgliedern motivieren uns, weiter jeden Tag unser Bestes zu geben. Herzlichen Dank!
Ja, ich möchte als Fördermitglied die Arbeit von Digitalcourage unterstützen!
6. Und jährlich grüßt die Vorratsdatenspeicherung
Die Koalition ist Geschichte, und statt Fortschritt gibt’s Wahlkampf. Mit dabei: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), die erneut die Vorratsdatenspeicherung aus der Mottenkiste holt. Frei nach dem Motto: Ist die Koalition erst ruiniert, überwacht es sich ganz ungeniert. Jetzt sollen sogar kleinere Straftaten erfasst werden – als hätte es Gerichtsurteile aus Karlsruhe und Straßburg nie gegeben.
Während die Grünen leise protestieren, wird längst mit der Union geliebäugelt. Für uns bleibt die Haltung klar: nicht verhältnismäßig, gefährlich, grundrechtswidrig. Über 15 Jahre kämpfen wir gegen diesen Unsinn und werden es notfalls weiter tun.
Kein neuer Blogartikel nötig, denn unsere Argumente stehen längst: Alle Infos zur Vorratsdatenspeicherung. Für Aktuelles gibt’s das Fediverse: Hier lesen.
Und wenn es sein muss, klagen wir wieder. Der lange Atem gehört nicht nur der Politik – dank treuer Unterstützer:innen halten wir locker mit.
7. „Going Dark“ (abtauchen)
EU-Ermittlungsbehörden fordern Zugriff auf verschlüsselte Daten, was über 30 NGOs in einem offenen Brief stark kritisieren. Die vorgeschlagenen Maßnahmen zur Schwächung von Verschlüsselung, wie „rechtmäßiger Zugang durch Design“, gefährden laut Sicherheitsexperten digitale Sicherheitssysteme. Zudem widersprechen solche Vorhaben der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, der anlasslose Massenüberwachung als unverhältnismäßig einstuft. NGOs warnen vor Missbrauch, der Berufsgeheimnisträger wie Journalisten oder Anwälte treffen könnte, und verweisen auf den Pegasus-Skandal. Überwachungsvorgaben könnten EU-Datenschutzstandards wie die DSGVO untergraben und Anbieter sicherer Dienste vom EU-Markt vertreiben. Statt Massenüberwachung fordern die NGOs verhältnismäßige Maßnahmen, die Grundrechte und IT-Sicherheit wahren.
8. KI an den EU-Grenzen: Science-Fiction oder Kontrollwahn?
Die EU zeigt mal wieder, wie „innovativ“ sie ist – mit KI-Systemen an den Außengrenzen, die so futuristisch klingen, dass selbst Hollywood neidisch wäre. AlgorithmWatch hat diese Hightech-Spielereien analysiert und in einer Datenbank zusammengetragen. Das Fazit? Ethik? Transparenz? Ach, wer braucht schon sowas! Stattdessen gibt’s Technologien, die problemlos auch von Militärs oder autokratischen Regimen genutzt werden könnten. Na klasse.
Die technische Palette liest sich wie ein Science-Fiction-Drehbuch: Virtuelle Grenzbeamte mit Lügendetektoren, Handvenenscanner, Infraschall- und Irisscanner, Augen- und Bewegungstracking – und natürlich darf die AR-Brille nicht fehlen. Alles angeblich nur zur „Reiseerleichterung“. Klingt fast, als wolle die EU uns sagen: „Wir machen Überwachung großartig!“
Und wer denkt, das sei nur für Grenzen? Naja, träum weiter. Was einmal da ist, bleibt selten nur am Anfangsort. Aber hey, immerhin können wir uns die ganze Show in der Datenbank ansehen: Automation on the Move – für den, der sich traut.
Unterstützt unsere Arbeit für ein ungeloggtes und unzensiertes Internet – mit einer Spende.
9. Shop: Wandplaner und Lektüre
Wandplaner
Für das ganze Jahr 2025 gibt es unseren Wandplaner – der Kult-Kalender für alle mit digitalem Weitblick! Alle Wochentage liegen in einer Reihe (sehr übersichtlich) und zusätzlich gibt es einen 13. Monat (Januar 2026) für den perfekten Überblick. Mit den wichtigsten Feiertagen diverser Religionen (sogar Pastafari), den Mondphasen und jeder Menge Platz zum Planen. Erhältlich in den Größen DIN A3 und 70 × 100 cm – ideal für Büro und Zuhause. Der Erlös fließt natürlich direkt in die Arbeit von Digitalcourage.
Wandplaner in unserem Online-Shop:
https://shop.digitalcourage.de/kalender2025.html
9.1 kurz&mündig, Band 30: Creative Commons – Mehr Freiheit für kreative Inhalte
Wälder und Seen gehören allen, kulturelle Werke dagegen oft nur wenigen. Songs, Bücher und Co. stehen meistens unter „Alle Rechte vorbehalten“ – aber es geht auch anders! Creative Commons (CC) bietet Lizenzen, die aus kreativen Werken Allgemeingut machen, mit klaren Bedingungen und nur „manchen Rechten vorbehalten“. So bleibt das Urheberrecht gewahrt, Nutzende haben Rechtssicherheit, und das Teilen wird zum Erfolgsmodell.
Was CC-Lizenzen leisten, wie sie funktionieren und warum sie für alle sinnvoll sind, steht in dieser „kurz&mündig“-Ausgabe. Perfekt für alle, die beim Thema Freie Lizenzen mitreden wollen.
Unsere „kurz&mündig“-Reihe bringt komplexe Themen auf den Punkt – kompakt, verständlich und ideal für unterwegs. Ein Muss für kritische Köpfe und Fans von handlichem Wissen!
Alle „kurz&mündig“-Bände im Shop entdecken
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10. Termine
- 27.–30. Dezember 2024, Chaos Communication Congress in Hamburg
Wir sind mit einem eigenen Assembly dabei. Und dieses mal auch ganz analog auch mit Flipperautomaten. Wer das Glück hat, ein Ticket bekommen zu haben, möge uns gerne in unserem Assembly besuchen. Wir freuen uns.
- Europäischer Datenschutztag 2025: Fachkonferenz in Berlin
Am 28. Januar 2025 findet anlässlich des Europäischen Datenschutztags eine Fachkonferenz der DSK in Berlin statt. Thema der Veranstaltung: „Digitalisierung um jeden Preis? Kein Zwang zur Preisgabe personenbezogener Daten“.
Auf dem Podium diskutieren unter anderem Heribert Prantl (Süddeutsche Zeitung), Jutta Gurkmann (Verbraucherzentrale Bundesverband), Rena Tangens (Digitalcourage e.V.) und Prof. Dr. Alexander Roßnagel (Hessischer Datenschutzbeauftragter).
Die Konferenz bietet fundierte Einblicke in aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen rund um den Datenschutz in einer digitalisierten Welt. Ein Termin (und eine Bestzung des Podiums), der wichtige Denkanstöße verspricht.