100 % Öko-Strom, 100 % Datenweitergabe zur Vermarktung
Warum man sich dann aber erneut für das Bonus-Programm anmelden soll, erschließt sich einem ja doch nicht sofort. Es "ist ab sofort eine explizite Anmeldung" nötig, wie die Bahn ihren Kunden mitteilt. Keine Erwähnung, dass bei dieser erneuten Anmeldung auch neue AGBs gelten. Malte Spitz schreibt in seinem Blog, dass man ihn trotz deutlicher Nachfrage bei der Bahn nicht auf die geänderten AGBs aufmerksam gemacht hat. Ein Schelm und so... Der Blogbeitrag von Malte Spitz erwähnt auch den kleinen, aber feinen Unterschied in den AGBs: Fünf Worte sind es nur, die weggelassen wurden und die es der Bahn in Zukunft erlauben, Daten zur Vermarktung an exklusive Kooperationspartner weiterzugeben.
Im Spiegel (12/2013) wird das Verhalten der Bahn scharf kritisiert – auch von uns. Die exklusiven Kooperationspartner entpuppen sich nämlich als "Banken, Versicherungen, Tankstellen und Fast-Food-Ketten". Oder, wie der Spiegel meint: "Unternehmen, denen viele Bahn-Kunden freiwillig wohl nicht allzu viel über sich erzählen würden." Das sehen wir auch so. Zwar dementierte die Bahn umgehend, aber warum die Reisedaten der Kundinnen und Kunden (pdf, S. 5) überhaupt gespeichert werden müssen, wenn nicht für Werbezwecke, ist undurchsichtig. Für eine diesjährige BigBrotherAward-Auszeichnung ist es zwar schon zu spät, die Verleihung findet schon in drei Wochen statt. Aber es ist ein Unding, dass die Bahn, das anonyme Reisen immer schwerer macht. Und hier sind die neuen AGBs des Bonus-Programms nur ein Baustein, wie schon in den beiden Laudationes für die bisherigen BigBrotherAwards der Bahn recht deutlich wurde. Aber, unsere Hartnäckigkeit hat sich zumindest ein klein wenig ausgezahlt: Die BahnCard 50 gibt es ab sofort wieder ohne Foto.