Sind Nacktscanner in der Praxis freiwillig?

Die Nutzung von Körperscannern an Flughäfen ist freiwillig. Aber hat das Verweigern der Nacktscanner in der Praxis negative Folgen für Passagiere? Senden Sie uns Ihren Erfahrungsbericht.
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Hinweisschild „Fluggastkontrolle“.

Seit 2010 werden Nacktscanner in einigen deutschen Flughäfen eingesetzt: Düsseldorf, Stuttgart, Köln/Bonn, Frankfurt am Main und Hamburg. In Hannover ist seit Ende Juli 2015 ein Körperscanner in einem Testlauf in Betrieb, in Berlin-Schönefeld in der Sonderabfertigung. In Zukunft dürften die Scanner im gesamten Bundesgebiet zum Einsatz kommen.

Nacktscanner in der Kritik

Kritik an den Körperscannern bezieht sich hauptsächlich auf die Verletzung der Privatssphäre und den fraglichen Sicherheitsgewinn. In Deutschland kommen Scanner des Typs „ProVision 2“ der US-Firma L3 Communications und Geräte von Rohde & Schwarz zum Einsatz.

Nacktscanner in der Praxis freiwillig?

Die Benutzung von Nacktscannern ist nach Durchführungsverordnung (EU) 2015/1998 der Kommission vom 5. November 2015, genauso, wie in der nur noch bis Februar 2016 gültigen Verordnung (EU) Nr. 185/2010 freiwillig. In Durchführungsverordnung (EU) 2015/1998 ist unter Punkt 4.1.1. die Kontrolle von Fluggästen geregelt (S. 15):

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Fluggäste haben das Recht, die Kontrolle mit einem Sicherheitsscanner zu verweigern. In diesem Fall ist der Fluggast durch eine alternative Methode zu kontrollieren, die mindestens eine Durchsuchung von Hand gemäß Anlage 4-A des Durchführungsbeschlusses C(2015) 8005 der Kommission* umfasst. Wird am Sicherheitsscanner ein Alarm ausgelöst, ist die Ursache des Alarms zu klären. Vor der Kontrolle mit einem Sicherheitsscanner ist der Fluggast über die eingesetzte Technologie, die mit ihrem Einsatz verbundenen Bedingungen und die Möglichkeit der Verweigerung einer Kontrolle mit dem Sicherheitsscanner zu unterrichten.

*Die oben erwähnte Anlage 4-A des Durchführungsbeschlusses C(2015) 8005 der Kommission vom 17. November 2015 liegt offenbar noch nicht übersetzt vor.

In 4.1.1.10. heißt es weiter unter e):

Ein Fluggast kann verlangen, dass das Bild seines Körpers von einem menschlichen Überprüfer des Geschlechts seiner Wahl ausgewertet wird.

Fluggäste haben also die freie Wahl zwischen dem Sicherheitscheck mittels Körperscanner oder der Kontrolle mit Metalldetektoren, beziehungsweise dem Abtasten durch das Personal und müssen über „die Möglichkeit der Verweigerung einer Kontrolle mit dem Sicherheitsscanner“ unterrichtet werden. Eine Begründung für die Ablehnung des Körperscanners ist nicht erforderlich, wie uns die Bundespolizei auf Anfrage mitgeteilt hat. Aber welche Folgen hat das Verweigern der Nacktscanner in der Praxis? Lesen Sie weiter unten Erfahrungsberichte.

Regulierung seit September 2015

Verordnungen der Europäischen Union zur Sicherheit im Luftverkehr und
Rechtsvorschriften des Luftfahrt-Bundesamts

Seit 1. September 2015 gelten laut Medienberichten neue EU-Regulierungen für Sicherheitskontrollen von Fluggästen und Handgepäck. Das Handgepäck soll demnach nun manuell auch mit Sprengstoffspürgeräten nachkontrolliert werden dürfen und Fluggäste können anscheinend stichprobenartig mit den Sprengstoffspürgeräten nachkontrolliert werden. Das Bundesministerium des Innern teilt in einer Kurzmeldung mit, dass ab 1. September 2015 Passagiere und Handgepäck stichprobenartig auf Sprengstoff untersucht werden können. Die Bundespolizei hat auf mehrere Anfragen dazu schließlich ohne weitere Ausführungen geantwortet, dass sich die erweiterten Sicherheitskontrollen auf „VO (EU) 185 / 2010, VO (EU) 1147 / 2011 und VO (EU) 278 / 2014“ beziehen und: „Auch die Kontrollen mit Metalldetektorschleusen erfolgen für die Fluggäste auf freiwilliger Basis. Alternativ könnte der Fluggast vollständig manuell kontrolliert werden. Lehnt ein Fluggast die Durchführung der Kontrolle im vorgeschriebenen Umfang ab, darf er die Kontrollstelle nicht passieren.“ Wer die Kontrolle durch einen Körperscanner verweigert, muss das in keiner Weise begründen.
Das Bundesministerium des Innern antwortete auf eine kleine Anfrage von Jan Korte (DIE LINKE) und anderen zu Sicherheitskontrollen an Flughäfen im April 2015:

Wie auch die Bundesregierung hat die Europäische Kommission gemeinsam mit den Mitgliedstaaten den (alleinigen) Einsatz von Metalldetektorschleusen als nicht mehr ausreichend beurteilt und die EU-Verordnungslage entsprechend an gepasst. Ab spätestens dem 1. September 2015 müssen Passagiere entweder mit dem Körperscanner oder, wo dieser nicht verfügbar ist, zusätzlich zu der Metalldetektorschleuse mit Sprengstoffspurendetektoren kontrolliert werden. (S.7 Antwort des BMI auf kleine Bundestagsanfrage von DIE LINKE zu Mängeln bei Sicherheitskontrollen an Flughäfen (PDF))

Anmerkung: Trotz mehrerer Anfragen bei der Bundespolizei haben wir bislang keine Auskunft darüber erhalten welche EU-Verordnung ab 1. September 2015 gelten soll. Wir informieren Sie an dieser Stelle, sobald wir von der Bundespolizei genaue Informationen haben. Bis 1. Februar 2016 gilt EU-Verordnung Nr. 185/2010, danach tritt die „Durchführungsverordnung (EU) 2015/1998 der Kommission vom 5. November 2015 zur Festlegung detaillierter Maßnahmen für die Durchführung der gemeinsamen Grundstandards für die Luftsicherheit in Kraft.
Beide Verordnungen sagen nicht, dass „Passagiere entweder mit dem Körperscanner oder, wo dieser nicht verfügbar ist, zusätzlich zu der Metalldetektorschleuse mit Sprengstoffspurendetektoren kontrolliert werden“, also bleibt die Benutzung von Körperscannern an Flughäfen weiterhin freiwillig.

Neue Regulierung gilt ab Februar 2016

Am 1. Februar 2016 wurde die Durchführungsverordnung (EU) Nr. 185/2010 ersetzt durch die Durchführungsverordnung (EU) 2015/1998 der Kommission vom 5. November 2015 zur Festlegung detaillierter Maßnahmen für die Durchführung der gemeinsamen Grundstandards für die Luftsicherheit (siehe Artikel 3 der neuen Verordnung).

Bis hierhin Artikel aktualisiert am 04. April 2016

Erfahrungsberichte

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Nützliche Angaben: Genauer Flughafen, Zeitpunkt, Aussagen des Sicherheits-Personals, eigenes Verhalten – Ihre Berichte veröffentlichen wir zusammengefasst und anonym als Aktualisierung in diesem Blogartikel:


London Gatwick, 10.09.2018, 13:30

An der Fluggastkontrolle ging es zuerst durch einen Metalldetektor. Die Quote traf mich, ich musste meine Schuhe ausziehen und sollte in den Nacktscanner. Dem Sicherheitsmitarbeiter teilte ich freundlich mit, dass ich nicht durch den Nacktscanner gehen und mich manuell abtasten lassen möchte. Mir wurde mitgeteilt, dass ich aufgrund der niedrigen Personaldecke mit einer Wartezeit zu rechnen hätte und mich auf einen Stuhl mit Blick auf den Nacktscanner setzen sollte. Ich habe mich nicht hingesetzt und so hat sich hinter mir ständig eine kleine Schlange vor dem Nacktscanner gebildet. Die mehrfachen Aufforderungen, mich hinzusetzen, habe ich ignoriert. Nach etwa 15 Minuten Wartezeit wurde ein Funkgerät in die Hand genommen und sofort erschien eine unfreundliche Supervisorin. Sie erklärte mir, dass der „Ganzkörperscanner“ Teil des Fluggastkontrollsystems am Flughafen Gatwick sei und dieser zum Erliegen käme, wenn alle 42.000 täglichen Fluggäste nicht durch das Gerät gehen möchten. Ich habe mich auf die entsprechende EU-Verordnung berufen. Sie wollte den genauen Artikel wissen, den ich allerdings nicht nennen konnte. Ich habe sie gebeten, selbst die Verordnung noch mal genau durchzulesen. Auch die Supervisorin kündigte eine längere Wartezeit aufgrund Personalknappheit an und wollte wissen, wann denn mein Flug ginge. Ich habe gesagt, dass ich jede Menge Zeit hätte, da mein Flug erst in 4,5 Stunden geplant war. Sofort war die Supervisorin verschwunden, es standen zwei außerordentlich freundliche Sicherheitsmitarbeiter vor mir und die Lage war auf einmal völlig entspannt. Sie baten mich, die Schuhe vom Band zu nehmen und mit ihnen in ein separates Zimmer zu gehen. Ich könnte gerne einen Zeugen mithineinnehmen. Jede Handlung wurde erklärt: Sprengstofftest und gründliches Abtasten, Ausziehen war nicht nötig. Der Vorgang wurde ohne persönliche Daten in einer Liste festgehalten, geschätzt waren bereits ca. 30 Vorgänge in der Liste verzeichnet worden. Nach Abschluss der Kontrolle wurde ich nett verabschiedet und beim Verlassen des Kontrollbereiches hat einer der Kontrolleure sogar noch freundlich gewinkt. Offensichtlich ist die neue Vorgehensweise des Sicherheitspersonals am Flughafen Gatwick Fluggäste, die nicht in den Nacktscanner möchten, abzuschrecken, indem das Sicherheitspersonal sie mit der noch wenigen Kleidung am Leib und ohne ihre Habseligkeiten warten lässt, bzw. sie eine Weile ignoriert, damit sie der Kontrolle im Nacktscanner nachgeben.


Berlin-Schönefeld, 15.02.2018:
Da ich nur mit Handgepäck unterwegs war, ging ich ins Terminal C. Dort gibt es ausschliesslich Körperscanner. Es steht tatsächlich ein gut sichtbares Hinweisschild (A4) dort, dass die Kontrolle mittels Körperscanner freiwillig sei und alternativ eine manuelle Kontrolle durchgeführt werde. Als ich dem Sicherheitsmann zu verstehen gab, dass ich eine manuelle Untersuchung vorziehe, wurde ich äußerst aggressiv gefragt, wieso ich das wolle. Ich antwortete, dass ich auf die Angabe von Gründen verzichte und es meine alleinige Entscheidung sei. Ich wurde neben dem Gerät vorbei geführt und einem anderen Sicherheitsmann übergeben. Dieser blieb sehr freundlich, er fragte mich, ob ich den Körperscanner ablehne, was ich bejahte. Er bestätigte auch, dass dies mein Recht wäre und ich auch keine Gründe angeben müsse. Er führte die manuelle Kontrolle durch, meine Schuhe schaute er sich etwas genauer an, aber schickte sie nicht durch den X-Ray. Dann fragte er einen dritten Sicherheitsmann, ob dieser mich „mitnehmen“ wolle. Er antwortete: „Ja, volles Programm“. Das „volle Programm“ beschränkte sich dann auf die Frage, wohin ich fliege, und auf einen Sprengstoffspurentest mittels Abstrich des inneren meines Rucksacks. Auch er blieb sehr freundlich. Abgesehen von der Reaktion des ersten Sicherheitsmanns war ich positiv von dem Vorgehen der Sicherheitsleute überrascht.


München, 18.01.2018:
Verhalten des jungen Mannes des Sicherheitspersonal war eine Frechheit. „Haben Sie zuhause kein WLAN?“ Nach der Antwort, dass es mir nicht um die Strahlung geht, wurde richtig sauer. „Zukünftig wird das sowieso Pflicht, dann brauchen wir hier endlich nicht mehr diskutieren“. Die anschließende händische Kontrolle war absolut oberflächlich und schnell, schnell. Offenbar verlernen die Kollegen das Abtasten durch den Scanner schon.


Hamburg, 18.01.2018:
Alles super. Ablehnung des Scans wurde ohne weiteres akzeptiert. Kontrolle (100%) war gründlich aber sehr freundlich.


Stuttgart, 4. März 2017:
Ich bin am 4.3.2017 von Stuttgart abgeflogen. Ich habe beim Einchecken am Schalter von Eurowings die Angestellte gefragt, was ich tun muss, damit ich nicht durch den Nacktscanner muss. Die Angestellte wusste darüber nicht Bescheid. Dann bin ich zur Sicherheitskontrolle gegangen und habe dort der Mitarbeiterin am Rollband gesagt, dass ich nicht durch den Nacktscanner möchte. Sie hat erst kurz gestutzt, dann aber wohl verstanden und die Kollegen am Kontrollpunkt entsprechend informiert und ich wurde daraufhin manuell kontrolliert. Ich musste die Schuhe ausziehen und wurde sorgfältig abgetastet. Die Mitarbeiter waren freundlich genug. Es war ein Samstag und es war gar nichts los an dieser Sicherheitskontrolle. Vielleicht lag es auch daran, dass überhaupt keine negative Reaktion stattgefunden hat. Alles in allem ein positives Erlebnis. Hatte eher Schlimmes befürchtet, nachdem ich die Berichte auf Eurer Homepage gelesen hatte.


Frankfurt a.M., 15. Februar 2017:
Ich hatte am 15.2. am Terminal 2 in Frankfurt meine erste Begegnung mit einem Nacktscanner. Ein Schild an jedem Scanner wies auf die Freiwilligkeit und die Möglichkeit einer manuellen Kontrolle hin. Daraufhin habe ich der Mitarbeiterin gesagt, dass ich Selbige wünsche. Ihr hat das anscheinend nicht in den reibungslosen Ablauf gepasst und sie fragte irritiert „Wieso?“. Auf meine Antwort „Bürgerrechte“ (sinngemäß) hat sie sich etwas mokiert, mich dann aber an ihren Kollegen übergeben. Dieser hat mich sehr genau abgetastet, war aber sehr freundlich und hat mir ausdrücklich bestätigt, dass es mein gutes Recht ist, den Scan zu verweigern.
Fazit: Es hängt wohl immer von den einzelnen Personen ab.


Boston, USA:
Ich musste 20 Minuten in der Ecke stehen und warten, wurde äußerst unfreundlich und mürrisch behandelt, kam mir vor wie ein Schwerverbrecher. Mein Mann wurde angeschnauzt, dass er meinen Rucksack (der gerade durchleuchtet worden war und auf der anderen Seite wieder rauskam) ja nicht anfassen dürfe, bis ich nicht abgetastet worden sei. Unschön :(


Amsterdam, Niederlande:
Ich wurde freundlich gefragt warum ich nicht durch gehen möchte. Meine Antwort, dass mir die Dinger nicht geheuer sind, wurde anstandslos akzeptiert. Ich musste noch nicht mal 30 Sekunden warten. Das Abtasten ging freundlich, schnell und unkompliziert. Mein Mann durfte derweil mein Gepäck vom Band nehmen und damit auf mich warten.


Adelaide& Melbourne, Australien, Januar & März 2017
Im Januar und März dieses Jahres hatte ich das 'Vergnügen' in Australien (Melbourne und Adelaide) gescannt zu werden. Das dortige Personal hat freundlich aber bestimmt keine alternative Kontrolle zugelassen: durch den Scanner oder nicht fliegen, basta. Ich habe nicht versucht die Situation anzuheizen, zumal ich die australische Gesetzeslage nicht kenne. Dabei hat in beiden Fällen der Scanner ziemlich viel Blödsinn angezeigt, z.T. sogar an unbedeckten Körperstellen – beispielsweise am Unterarm bei kurzärmeligem T-Shirt, der dann manuell nochmal abgetastet wurde. Und ich war nicht der einzige Fluggast, bei dem das so war.

Berlin, 6. Februar 2017
Vergangene Woche flog ich mit meinem Sohn von BerlinSXF mit RyanAir über Manchester nach RAK. Bei der ersten Sicherheitskontrolle wurde ich als Mutter eines 8-jährigen Kindes herausgesiebt und einer Sprengstoffkontrolle unterzogen, indem man mir eine Flüssigkeit auf den Bauch pinselte. Am Flughafen in Manchester mussten wir auschecken und wieder einchecken, wo man uns die fast leere Zahnpastatube und Niveacreme wegnahm. Sowie zum 3.mal an diesem Tag durch den Scanner schickte, uns abtastete und die Schuhe ausziehen ließ. Auf dem Rückflug wurden wir durch Metalldetektor und Röntgenapparat geschickt sowie manuell abgetastet und im Computer gecheckt. In London angekommen, in ewig langem Prozedere einreisen. Und beim Weiterflug nach SXF das Ganze erneut: Die Sandalen an den nackten Füßen ausziehen. Sich ausgiebig abtasten lassen, besonders unten herum, durch den Metallscanner, dann zum Nacktscanner weitergestoßen werden, dort die dreifache Strahlendosis erhalten. Und die Oropax die ich in meiner Jeanstasche vergessen hatte, erhalte ich in einer schwarzen Plastikwanne durch einen mich abfällig anblaffenden Officer zurück: Hier, nimm Deinen Müll mit.. Ich wurde nicht aufgeklärt, dass man Nein zum Nacktscanner sagen kann. Die Behandlung empfand ich als unsinnig und entwürdigend .


Stuttgart, 15. Januar 2017
Am Sicherheitsfließband vor dem Sicherheitsscanner mit dem Sicherheitspersonal. Ich: "Habt ihr Alternativen zum Nacktscanner?" Sie, forsch: "Welche zum Beispiel?" Ich: "Abtasten zum Beispiel." Sie: "Ja." - informiert ihren Kollegen, Fingerzeig auf mich: "100 Prozent!" Kollege will es erst nicht wahrhaben, tastet mich dann komplett ab. Die Schuhe müssen noch einmal über den Fließbandscanner. Mit erregter Stimme, halb zu sich: "Warum machen sie das? Was nützt Ihnen das?" Ich: "Datenschutz." Er, sehr forsch und höhnisch: "Welcher Datenschutz? Welche Daten müssen hier geschützt werden? Was ist schon Datenschutz?!" Ich: "Hier werden biometrische Daten gesammelt und ich weiß nicht, was mit ihnen passiert." Er erst zu mir, dann zu seinen Kollegen - auch, nachdem ich schon weggehe: "Datenschutz! Hier werden biometrische Daten gesammelt." Was er weiterhin sagt, höre ich nicht mehr. | Mein Gefühl bei der Sache: Ich werde für meinen Extrawunsch mit rüder Behandlung und sehr genauem Hinschauen bestraft. Ich störe den Ablauf und meine Bedenken werden lächerlich gemacht. Und offensichtlich war es für das Personal noch nicht ganz normal, dass Leute nicht in den Nacktscanner wollen. Wahrscheinlich sollten mehr danach fragen.


Flughafen Düsseldorf, 10.01.2017 Ein Arbeitskollege und ich waren an der Sicherheitskontrolle des Flughafen Düsseldorfs. Dort waren nur Nacktscanner verfügbar. Wir verweigerten deren Benutzung, indem wir freundlich um eine "manuelle Kontrolle" baten. Dies wurde vom Personal ohne weitere Diskussion akzeptiert und wir wurden freundlich behandelt. Wir wurden im üblichen Rahmen manuell abgetastet, die Schuhe nochmal erneut gesondert per Röntgenscanner geprüft. Daraufhin konnten wir unsere Reise ohne relevante Verzögerungen fortsetzen.


Stuttgart, 22.12.2016
In Terminal 1 war nur der Nacktscanner geöffnet. Direkt davor ein Schild, dass man um eine manuelle Abtastung bitten kann. Das habe ich gemacht und es kam die Frage, ob ich den Nacktscanner verweigere. Das habe ich bestätigt und dürfte an dem Scanner vorbeilaufen, um danach normal abgetastet zu werden. Völlig korrekter Umgang von Seiten des Personals.


Berlin Schönefeld, 07.12.2016
Rejection of voluntary naked scanner at airport – Bericht von Matthias Kirschner.


Stuttgart, 11.11.2016
Als ich den Flughafen am Nachmittag erreichte, war in Terminal 1 wie auch Terminal 3 nur jeweils eine Sicherheitsabfertigung mittels Körperscanner geöffnet. An der Boardkartenkontrolle konnte man mir nicht direkt sagen, wo ich mich ohne Körperscanner kontrollieren lassen könne. Nach verschiedenen telefonischen Rücksprachen, sagte man mir, ich solle mich an den Kollegen am Scanner wenden, dass ich mich nicht mittels Scanner kontrollieren lassen möchte. Nachdem ich dies tat, schlug mir ein unverständlicher Blick des Sicherheitsmitarbeiters entgegen, der nun genötigt war, eine manuelle Kontrolle durchzuführen. Nach dem explizit meine Schuhe auch noch gescannt worden waren, begleitet er mich mit zum meinem Handgepäck und meinte wortwörtlich: "Bei Verweigereren wäre eine Sprengstoffkontrolle Pflicht". Als er mein Unverständnis bemerkte, fragte er mich, ob ich einen schlechten Tag hätte und ja froh sein könne, überhaupt noch zu verweigern zu dürfen. Den bisherigen Kommentaren zum Stuttgarter Flughafen und meinen eigenen Erfahrungen entnehme ich, dass hier besonder viel Aufholbedarf bei Schulung zum Thema Bürgerrechte und serviceorientierter Umgang mit "Kunden" besteht.


Stuttgart, 27.09.2016, nachmittags
Am Terminal 1 war nur der Nacktscanner offen und alle anderen Kontrollstellen waren geschlossen. Direkt vor dem Nacktscanner steht ein großes Hinweisschild, dass die Untersuchung per Körperscanner freiwillig sei. Als ich beim Personal eine „Abtastkontrolle“ anfragte, wurde mir gesagt, dass es dafür den Scanner gebe. Ich habe auf das Schild gezeigt und gesagt, dass die Kontrolle freiwillig sei. „Es ist aber keine andere Schlange offen – das passiert in frühestens 45min/1h. Sie können natürlich auch warten“
Man ließ mir also die Wahl zwischen: 1. Ich gehe durch den Scanner. 2. Ich verpasse meinen Flug. Nichtsdestotrotz wurde ich danach noch einmal gründlich abgetastet.


Stuttgart, September 2016
Mir war bekannt, dass die Benutzung vom Nacktscanner freiwillig ist. Trotzdem fragte ich den Mann am Eingang, der die Tickets eingescannt hat, nochmal, ob ich verpflichtet sei, durch den Nacktscanner/Körperscanner zu gehen. Er sagte mir, ich sei nicht verpflichtet, ich solle dem Mann an der Kontrolle sagen, dass ich das nicht möchte. Am Band angekommen, fragte ich den Mann, ob es in Ordnung sei, dass ich auf eine andere Weise kontrolliert werde. Er antwortete, ich zitiere: "Wir sind hier nicht bei Wünsch dir was!". Ich berichtete ihm, in einem höflichen Ton, dass ich den Mann Vorne gefragt hatte und er mir gesagt hat, ich dürfe das. Daraufhin kam die Antwort: "Der hat hier Nichts zu sagen!" Mein Ton wurde lauter und ich fragte ihn nochmal: "Bin ich verpflichtet hier durch zugehen?" Er schaute mich an und antwortete nicht und ich wiederholte meine Frage, diesmal in einem sehr ernsten Ton: "Sind sie sich wirklich sicher? Ich "MUSS" hier durch?" Daraufhin er: "Sie können auch abgetastet werden.", was ich auch von Anfang an wollte und wusste. Als sie mich rechts dann vorholten, meinte die Dame erst mal in einem aggressiven Ton: "Sie denken wohl jetzt nicht, dass sie gar nicht kontrolliert werden." Worauf ich antwortete: "Nein, ich weiß schon, dass sie mich nach dieser Aktion sogar am Liebsten mitnehmen würden." Ich wurde kontrolliert, natürlich ohne dass ein Milllimeter übersprungen wurde, meine Handtasche, jeder Milimeter meines Körpers. Es kamen extra noch 3 Polizisten und beobachteten mich. Nur weil ich ganz normal nach meinem Recht gefragt habe und nur weil ich ein Kopftuch trage. Würde ich eine ganz normale Bürgerin ohne Kopftuch sein, wäre das Ganze überhaupt kein Problem gewesen. Aber nein, ist auch egal. Ich bin eine ganz normale deutsche Staatsbürgerin, aber das ist egal. Rassismus gibt es leider überall und am meisten am Flughafen!


Flughafen Frankfurt am Main, 4.10.2016, morgens
Bei der Kontrolle gab es nur Körperscanner. Unmittelbar nach dem Passieren der Scanner hatten meine Frau und ich Kopfschmerzen für ca. 30 Minuten. Daher habe ich daraufhin angefangen darüber zu recherchieren, da ich das erstaunlich fand. Im Rückblick muss ich sagen, dass mir keine Schilder über eine Freiwilligkeit aufgefallen sind und mir auch keine Passagiere aufgefallen sind, die nicht durch den Scanner gingen. Bei einem nächsten mal werde ich versuchen die Kontrolle zu umgehen.


Flughafen Frankfurt
Mir war die Freiwilligkeit bekannt und die manuelle Kontrolle wurde dann anstandslos durchgeführt, teilweise allerdings mit unangebrachten Bemerkungen des Kontrollpersonals, Allerdings bin ich nie auf die Freiwilligkeit unmittelbar vor der Kontrolle hingewiesen worden. Auch gibt es diesbezüglich keinerlei Hinweisschilder (in mehreren Sprachen?). Darauf habe ich dann die zuständige Bundespolizei in Frankfurt in einer Email hingewiesen.Zur Antwort bekam ich, dass selbstverständlich Flugreisende vor der Kontrolle auf die Freiwilligkeit hingewiesen würden und auch Hinweisschilder vorhanden wären. Bei meinen letzten Flügen ab FRA und MUC Ende Juli 2016 konnten die Behauptungen nicht verifiziert werden. In FRA ergab sogar die Nachfrage bei den präsenten Bundespolizisten völlige Unwissenheit in der Sache; weder die Freiwilligkeit noch dasVorhandensein von Hinweisen war den Beamten bekannt. Wenigstens weist die FAZ in einem Artikel am 9. August 2016 auf die EU-Verordnung hin: "Die Flugreisenden haben sich mit Körperscannern angefreundet". Ja, (leider), sicherlich auch, weil Ihnen die Freiwilligkeit nicht bekannt ist. Ganz im Sinne der Flughafenbetreiber.


Flughafen Stuttgart, 31.7. 2016, nachmittags
Als ich in Terminal 1 einchecken wollte, waren mehrere Kontrollen mit Metalldetektoren geöffnet an denen keine! Schlange war. Einer der Angestellten wollte mich trotzdem zum Körperscanner lotsen. Als ich ablehnte wurde er patzig und meinte, dass er hier sagen würde wo es lang geht und er bestimmen würde wer wo kontrolliert wird. Als ich auf mein Recht beharrte, sagte er ich solle gehen wohin ich wolle und verschwand. Als ich durch die Kontrolle mit Metalldetektoren anstandslos durch war, ließ die Retourkutsche nicht lange auf sich warten. Zwei weitere Angestellte "begleiteten" mich zur Sprengstoffkontrolle. Sie fragten drei Mal patzig nach ob ich Deutsch sprechen würde und behandelten mich mit der entsprechenden Aggressivität. Als ich meinen Unmut über diese Behandlung zum Ausdruck brachte wurde ich mit den Worten: "Ich kann auch die Polizisten holen und die verfolgen Sie dann wenn nötig bis zu Ihrem Abfluggate" bedacht. Alles in allem für mich eine absolut nicht nachvollziehbare Reaktion auf den freundlich vorgetragenen Wunsch nicht am Körperscanner kontrolliert zu werden.


Berlin-Schönefeld, Juli 2016: Ich bin vom Flughafen Schönefeld Berlin nach Köln geflogen. Ich hatte bereits das Online-check-in gemacht und nur Handgepäck dabei und bin daher in Terminal D gegangen, für Fluggäste, die bereits eine Bordkarte und lediglich Handgepäck tragen. Da ich bisher keine Probleme hatte, wenn ich den Körperscanner verweigerte, machte ich es dort auch. Der Angestellte kam auf mich zu und fragte mich forsch nach dem Grund dafür. Mir ist bewusst, dass dies nicht begründet werden muss und ich antwortete, dass ich einfach nicht will. Er meinte dann in einer Lautstärke, dass es alle hören konnten: "Die will auch nicht durch. Also 100%!" Ein Polizist trat bedrohlich hinter dem Absperrband hervor. Ich fragte was er mit 100% meinte. Er antwortete nur: "Na, 100% eben. Volles Programm." Ich: "Was soll das heißen?". Ich wollte hören, ob er nun etwa auch eine körperinterne Kontrolle anordnet, aber ich bekam keine anständige Antwort, nur, dass es sehr lange dauern könne und sie keine Rücksicht auf meinen Flug nehmen können. Man muss bemerken, dass dieses Terminal für Schnell-Reisende ist. Ich war nun wirklich erbost und sagte, er erpresse mich nun also quasi. Er lächelte herablassend und warf mir nur Sprüche an den Kopf wie: "Sie können ja wieder nach Hause gehen. Sie können sich wieder umdrehen." Eine zweite Kollegin maulte zu uns rüber: "Dann fahren Sie doch mit dem Zug!". Ich war total entrüstet über die Behandlung und Zurschaustellung vor allen anderen Fluggästen, lief schnurstracks durch diesen Körperscanner und fort, da ich ansonsten eine Anzeige für Beamtenbeleidigung bekommen hätte. Das herablassende Verhalten der Security war völlig fehl am Platz und ich fühlte mich genötigt durch diesen Scanner zu gehen, da ich Angst hatte den Flug zu verpassen. Von wegen die Durchsuchung durch den Körperscanner sei freiwillig. Zudem, wieso sollten sie die Gepäckstücke zusätzlich manuell inspizieren, wenn sie diese bei der Körperscanner-Kontrolle auch nur durch die Durchleuchtungsanlage schicken? Wieso war es dem Personal unmöglich, mich manuell zu durchsuchen, wie es normal auch geht?


Flug von Stuttgart nach Ankara
Mir war bekannt, dass die Benutzung vom Nacktscanner freiwillig ist, obwohl ich das wusste fragte ich den Mann am Eingang der die Tickets eingescannt hat nochmal, ob ich verpflichtet sei durch den Nacktscanner/Körperscanner zu gehen. Der sagte mir ich sei nicht verpflichtet, ich solle dem Mann an der Kontrollle sagen das ich das nicht möchte. Am Band angekommen fragte ich den Mann, ob das in Ordnung sei, dass ich auf eine andere Weise kontrolliert werde, der, ich zitiere "Wir sind hier nicht bei Wünsch dir was!" antwortete. İch berichtete ihm trotzdem in einem höflichen Ton, dass ich den Mann vorne gefragt habe und er mir gesagt hat ich dürfte das. Daraufhin kam die Antwort, ich zitiere, "Der hat hier nichts zu sagen!" Mein Ton wurde lauter und ich fragte ihn nochmal "Bin ich verpflichtet hier durchzugehen? " Er schaute mich an und antwortete nicht und ich wiederholte meine Frage diesmal in einem sehr ernsten Ton: "Sind sie sich wirklich sicher ich "MUSS" hier durch". Daraufhin er "Sie können auch abgetastet werden", was ich auch am Anfang wollte und wusste das man abgetastet wird wenn man nicht durch den Scanner geht. Als sie mich rechts dann vorholten meinte die Dame erstmal in einem aggressiven Ton: "Sie denken wohl jetzt nicht, dass sie gar nicht kontrolliert werden", worauf ich antwortete "Nein, ich weiß schon, dass nach dieser Aktion sie mich sogar am liebstenmitnehmen würden. İch wurde kontrolliert, natürlich ohne das ein Millimeter übersprungen wurde. Meine Handtasche, jeder Milimeter meines Körpers. Noch zu beachten, es kamen extra noch 3 Polizisten und beobachteten mich. Nur weil ich ganz normal nach meinem Recht gefragt habe und nur weil ich ein Kopftuch trage. Würde ich eine ganz normale Bürgerin ohne Kopftuch sein, wâre das ganze überhaupt kein Problem gewesen aber nein ist auch egal ich bin ein ganz normaler deutscher Staatsbürger gewesen aber das ist egal Rassismus gibt es leider überall und am meisten am Flughafen !!


Flughafen Hamburg, 17.07.2016
Ich fliege oft vom Flughafen Hamburg ins Ausland (mindestens 1x im Monat). Bis vor kurzem gab es immernoch 1-2 Durchgänge bei den Sicherheitskontrollen, die nicht mit dem Nacktscanner ausgestattet waren. Diese habe ich stets versucht zu nutzen. Letztes Mal waren diese aber bereits verschwunden. Es besteht aber die Möglichkeit, sich nicht scannen zu lassen und die manuelle Kontrolle durchzuführen. Man muss jedoch trotzdem durch das Gerät hindurchlaufen (warum?). Bei der Aussage, dass man nicht durch den Nacktscanner will, wird man stets mit den selben Worten zurechtgewiesen: "Das ist ein Körperscanner". Man fragt sich ob L3 (Hersteller) da wohl eine kleiner Schulung zum Change Management gegeben hat. Dieses Mal (17.07.2016) war es bei meinem Flug nach Gatwick schon etwas komplizierter. Ich wurde von der Dame am Security check nicht für voll genommen. "Wissen Sie etwa mehr als wir?, "kicher kicher" und das obligatorische "Das ist ein Körperscanner". Daraufhin wurde ich behandelt wie ein Verdächtiger. Die Dame sagte mir ich solle durch das Gerät gehen - Ich ging, wurde aber sofort barsch angeschrien das ich stehen bleiben solle (man würde kalibrieren). Danach musste ich mich erklären und meine Meinung zu dem Gerät wurde verunglimpft. Ich erfuhr ausserdem das die manuelle Kontrolle bald komplett abgeschafft wird. Salami-Taktik. Dubios.


Flughafen Hamburg, 08.07.2016
Haben am 8. Juli zu zweit auf den Scanner verzichtet in Hamburg. Wurden mit dem Hinweis "zweimal hundert Prozent" per Hand durchgecheckt. Einmal mit Sprengstofftest.
Hat insgesamt nicht länger gedauert, da ich zuvor trotz Scanner auch immer nachkontrolliert wurde. Das Personal hat sich neutral verhalten.


Flughafen Hannover, 27.6.2016 um ca. 15.00 Uhr vor dem Flug nach Zürich mit Swiss
Bisher wussten wir nicht, dass Nacktscanner freiwillig sind, hatten einen solchen auch noch nie erlebt. Der Scanner alleine war nicht einmal das Problem, sondern die Dame, die am Fliessband Dienst machte: Mein Mann wurde barsch angeschnauzt, er solle alle Taschen leeren, was er bereits vor dem Sicherheitscheck gemacht hatte. Ganz friedlich meinte er, dass er nichts mehr in den Taschen habe. Die Dame: Sie haben noch eine Brille umgehängt!! - sehen Sie, Sie haben doch noch was "in der Tasche"! Nachdem sie festgestellt hatte, dass wir zusammengehören, legte sie meine Sachen in dieselbe Schale. Ich zog Jacke und Schuhe aus, worauf sie wieder äusserst unfreundlich sagte: "ICH habe nichts gesagt von Schuhen!!", worauf ich meinte, dass ich die bisher ohnehin immer nach dem Scanner ausziehen müsse und dies deshalb jetzt gleich tue. Es piept nicht schrie sie mir hinterher... Als ich meine Sachen am anderen Ende des Bandes wieder einsammelte wurde ich gleich nochmal gegängelt von einem älteren Sicherheitsbeamten, dem es nicht schnell genug ging, und der mir befahl, die Schale am richtigen Ort abzulegen. Es war richtig abschreckiend, und ich kann mir jetzt vorstellen, wie das früher zu DDR's Zeiten zu und her gegangen sein muss. Da lobe ich mir trotz ganz anderer Dimensionen den Flughafen Zürich, an welchem es schon fast Spass macht, die Sicherheitskontrollen zu passieren...


Flughafen Hamburg, Terminal 1, 13.06.2016, gegen 7:30 Uhr
Ich suchte vergebens nach einer Kontrollstation ohne Nacktscanner. Die Erläuterungsschilder zum Nacktscanner (dort wie üblich "Körperscanner" genannt") enthalten viel Text, so daß man viel lesen muß, um den Hinweis zu finden, dass die Nacktscanner-Benutzung "freiwillig" ist. Was statt dessen geschieht, war nicht angegeben. Diese Schilder befinden sich zudem unmittelbar vor dem Eingang zur Kontrolle, so daß sie wegen der wartenden Menschenmassen schwer zu lesen sind, denn die Schilder sind auf Körperhöhe angebracht. Bei Beginn der Kontrolle am Förderband habe ich darauf hingewiesen, dass ich die Benutzung des Nacktscanners ablehne. Mit barschem Tonfall wies mich der Security-Mann darauf hin, dass es sich um einen "Körperscanner" handeln würde. Ich habe geantwortet, dass mir nicht vorgeschrieben werden kann, wie ich dieses Gerät nenne. Daraufhin erhielt ich die Antwort: "Na toll, ein bärtiger Muslim" (ich bin Bartträger). Diese Bemerkung ist absolut deplaziert. Ich mußte dann durch das Nacktscanner-Gerät durchgehen, das Absperrband daneben wurde trotz meiner Bitte nicht geöffnet. Ich nehme an, daß das Gerät angeschaltet war, denn die anschließende Abtasterei erfolgte wenig engagiert. Dieser Mitarbeiter verhielt sich im übrigen korrekt. Die Schuhe wurden durch das Röntgengerät geschickt, es gab keine weiteren speziellen Kontrollmaßnahmen, insbesondere keinen speziellen Sprengstofftest.


Flughafen Amsterdam Schiphol, 10.06.2016 Zusammen mit einem Arbeitskollegen wollte ich vom Flughafen Amsterdam Schiphol nach München zurückreisen. Es waren dort bei der Sicherheitskontrolle allerdings nur Nacktscanner verfügbar. Als wir an der Reihe waren fragten wir nach, ob es verpflichtend sei, die Nacktscanner zu benutzen und es Alternativen gäbe. Das Personal wirkte erst leicht genervt und überfordert, dann holten sie einen weiteren Mitarbeiter. Dieser versuchte uns von der Ungefährlichkeit der Geräte zu überzeugen, benutzte zahlreiche Fachbegriffe, stellte Vergleiche mit Warensicherungsanlagen in Kaufhäusern her und erzählte etwas von Ultraschall. Alles in allem ergab das für uns keinen Sinn bzw. waren die Erklärungen auch sachlich wohl nicht richtig. Wir wurden nach den Gründen für die Verweigerung gefragt, was wir mit Sorge um Datenschutz und dem fehlenden Vertrauen in diese Technik begründeten. Wir wurden daraufhin vor die Wahl gestellt, entweder die Nacktscanner zu benutzen oder "we do the full check!". Der Mitarbeiter ging, ohne unsere Entscheidung abzuwarten, er betrachtete die Sache wohl als erledigt. Mein Kollege wurde mehr und mehr verunsichert, wir entschieden uns dennoch gegen den Scanner und trugen unser Anliegen erneut vor. Sie willigten schließlich ein. Daraufhin begann die ausführliche Überprüfung, die glücklicherweise doch nur ein normales Abtasten war. Unsere Schuhe, Gürtel und sogar Krawatten mussten wir ablegen und wurden extra überprüft. Diese Mitarbeiter waren dabei stets freundlich, aber andere Wartende in der (sehr kurzen) Schlange äußerten sich uns gegenüber negativ bis unfreundlich.


Stuttgart Flughafen, Terminal 2, Donnerstag 26.5.2016, ca. 12 Uhr:
Ich begab mich (nur mit 2 Handgepäckstücken) zur Kontrolle. Dort sprach ich zuerst einen Mann ca. Mitte 40 an, daß ich den Nacktscanner bitte umgehen möchte. Offensichtlich war er bereits über die entsprechende Regelung in der EU-Durchführungsrichtlinie informiert, denn durch ein kurzes Nicken signalisierte er mir, das verstanden zu haben. Ich hatte den entsprechenden Abschnitt der Verordnung auch ausgedruckt dabei. Er gab dann etwas widersprüchliche Anweisungen, wie ich mein Handgepäck in die Kästen der Durchleuchtungsanlage räumen soll - ich blieb aber ruhig. Beim Betretend des Kontrollbereichs öffnete eine Frau um die 25 dann das Absperrband neben dem Scanner und ließ mich daran vorbei. Sie sagte den Kollegen im hinteren Bereich, daß ich den Scanner umgehe. Das nahmen alle sachlich zur Kenntnis, bis auf eine Frau um die 40 mit blondem Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hatte: Sie grinste überbreit und nickte überbetont mit dem Kopf - und machte auf mich dabei den Eindruck, daß sie sich selbst schon komisch vorkam. Ich ignorierte auch das. Ein Mann um die 30 tastete mich dann gründlich ab, auch die Gepäckkontrolle verlief gründlich, ohne jedoch in Schikane auszuarten. Ich lächelte die ganze Zeit freundlich. Am Ende verabschiedete ich mich von allen, und war der blonden Grinsefrau noch einen "Geht doch"-Blick zu. Eine andere Kollegin wünschte mir dann noch "Guten Flug!".


London Heathrow (Juni 2016): Keine Hinweise auf Freiwilligkeit. Der Kontrollbeamte musste erst einen Kollegen herbeirufen, der nach ca. 5 Minuten auftauchte. Dieser insistierte, dass ich ihm eine Begründung geben müsse, bevor es weitergehen könne. Nachdem ich ihm widerwillig eine (letztlich beliebige) nannte, warnte er mich genervt, dass er nun erst zwei weitere Beamte suchen(!) müsse, damit eine vollständige Kontrolle durchgeführt werden könne. Diese würde obendrein "sehr lang" dauern können und keine Rücksicht darauf nehmen, ob ich meinen Flug verpasse. Nachdem er gegangen war wartete ich weitere 15 Minuten am Scanner, ohne dass der Kontrolleur erneut auftauchte, geschweige denn die zwei Kollegen die er angeblich bräuchte. Um meinen Flug nicht zu verpassen war ich letztlich genötigt, den Scanner doch zu benutzen.


Flughafen Hamburg (Juni 2016): Bis vor kurzem gab es hier noch zwei Schlangen an denen keine Körperscanner standen. Inzwischen ist das aber leider nicht mehr so. Kurz vor allen Scannern gibt es jedoch schon seit längerem Hinweisschilder, die erwähnen, dass das Durchgehen freiwillig ist. Nachdem ich dem Menschen am Scanner kurz signalisiert hatte, dass ich den Scanner nicht benutzen möchte hat er mich wenige Meter weiter seinem Kollegen bei der Nachkontrolle mit dem Hinweis "100%" übergeben. Der dortige Kontrolleur fragte mich freundlich danach, ob ich ihm den Grund für meine Verweigerung nennen wolle. Anscheinend höre er oft, dass Passagiere sie wegen der Strahlung ablehnten. Meine Begründung, dass ich die Scanner für Überwachungstheater halte nahm er ohne weitere Kommentare zur Kenntnis und ließ mich nach kurzem Abtasten binnen einer Minute weiterziehen.


Hamburg (März 2016): Wir haben zwei Mal die Nutzung des Scanners verweigert. Beide Male wurden wir, von Seiten des Personals, verspottet. Das erste Mal (September 2015) rief der zuständige Mitarbeiter zu einem anderen: „Hier kommt Einer aus dem Mittelalter. Nimmst du den Idioten?“ Das zweite Mal (das war vor ein paar Minuten) verweigerte zunächst meine Freundin den Scanner. Die Mitarbeiterin war sehr genervt und sagte: „Wir müssen endlich einmal dieses ‚freiwillig‘ abmachen.“ Sie war daraufhin sehr ruppig und rieb mit einem Sprengstoffpapier ausschließlich in dem Schritt meiner Freundin. Das Papier warf sie beim Heruasgehen einfach in einen Papierkorb. Wir empfanden dies als Schikane. Ich hatte dieses Mal „Glück“ und erntete nur genervte Blicke und ein Mal die „100%“-Kontrolle. Wir werden nach unserem Urlaub eine E-Mail an den Flughafen senden, da es sich nicht um Einzelfälle zu handeln scheint.


Frankfurt/Main (Februar 2016): Kein Problem! Ich hab vor dem Scanner freundlich gesagt, dass ich eine andere Kontrolle möchte, wurde am Scanner vorbeigebeten und dann manuell abgesucht – wirklich sehr gründlich, aber höflich und vollkommen korrekt. Habe dann dem Sicherheitsangestellten noch gesagt, dass ich es sehr gut finde, dass es kein Problem war manuell abgesucht zu werden und, dass er das sehr professionell und höflich gemacht habe. Offenbar ist das Personal in FFM inzwischen entsprechend geschult.


Hamburg (Februar 2016): Ich habe vor der Kontrolle gesagt, dass ich nicht gescannt werden möchte. Wurde daraufhin ohne Bemerkungen mit der Information 100% an einen Durchsuchungskollegen verwiesen. Der hat seine Arbeit ganz normal erledigt, ohne Nachzufragen. Einzig der Sprengstofftest hat etwas länger gedauert, da das Gerät etwas weiter weg war und daher der Weg Probepapier holen, Probe nehmen und testen etwas länger war. Meine Kollegin, die den Scan gemacht hat, musste aber ebenfalls zur Kontrolle, da anscheinend die Schuhe Probleme machten. Diese mussten ausgezogen und zusätzlich gescannt werden. Das hat in der Summe sicher länger gedauert, als meine manuelle Untersuchung.


Frankfurt (Januar 2016): Meine Freundin und ich sind Richtung Tobago abgeflogen. Am Scanner angelangt verlangte ich eine händische Kontrolle, und ich muss sagen, es war kein Problem. Ein Kontrolleur scherzte noch: „Ach so, sie wollen eine Ganzkörpermassage“ und grinste. Der Begriff traf dann allerdings den Nagel auf den Kopf, die Kontrolle war wirklich SEHR genau. Alles in allem: Kein Problem und die Beamten waren in keinster Weise unfreundlich oder ruppig.


Düsseldorf (Dezember 2015): Ich bin von Düsseldorf nach Wien und wieder zurück geflogen. Beim Hinflug DUS-Vienna wurde mir ein freiwilliger Durchgang zum Scanner angeboten. Ich habe die normale Kontrolle gewählt – ohne Probleme. Die Sicherheitsbeamtin hat mir allerdings nebenbei erklärt, sie würde auch nicht freiwillig durch den Körperscanner laufen. Reisende aus der Schweiz haben mir mitgeteilt, dass der Ganzkörperscanner in Zürich wieder abgeschafft wurde. Mein Mann allerdings, sehr erfreut, weil er schneller an der Reihe war, ließ sich ohne nachzudenken Ganzkörperscannen. Beim Rückflug von Wien nach DUS gab es keinen Ganzkörperscanner.


Düsseldorf (Dezember 2015): Ich musste am Düsseldorfer Flughafen durchs Gate C, wo es nur Schlangen für Nacktscanner gab. Im Wartebereich hingen Infotafeln, welche über die Prozedur aufklärten. Dort wurde auch deutlich darauf verwiesen, dass die Kontrolle mit dem Nacktscanner freiwillig ist (dies stand gleich in einer der ersten Zeilen). Als ich mit der Kontrolle an der Reihe war, sagte ich einem Mitarbeiter, dass ich nicht durch den Nacktscanner, sondern manuell kontrolliert werden möchte. Er erklärte mir daraufhin, dass ich durch das Gerät hindurchgehen soll (welches dann aber nicht angeschaltet werden würde) und im dahinter liegenden Bereich auf einen Kollegen warten solle. Dies tat ich auch und wurde kurz darauf von einem anderen Mitarbeiter (meines Geschlechts) untersucht (ich musste nur meine Schuhe ausziehen und wurde kurz abgetastet). Dabei verlief der Dialog mit dem etwas genervt wirkenden Security-Mitarbeiter in etwa so:
„Liegt bei Ihnen ein medizinischer Grund vor oder warum gehen Sie nicht durch den Scanner?“
-„Ich lehne die Kontrolle durch den Nacktscanner aufgrund von Datenschutzbedenken ab.“
-„Also haben Sie keinen Grund. Außerdem sind es keine Nacktscanner, sondern Körperscanner. Normalerweise müssten wir nun noch die Polizei hinzuziehen, die würden das alles vermerken.“
Ich erklärte ihm, dass die Kontrolle ohnehin freiwillig und damit meine Gründe irrelevant seien und dass das Wort „Körperscanner“ nur ein Euphemismus ist. Wir diskutierten noch kurz über das Thema und die Kontrolle war nach höchstens einer Minute vorbei. Wenn die Behauptung, dass beim Ablehnen des Nacktscanners die Polizei dies vermerkt, zutrifft, kann von einer Freiwilligkeit der Kontrolle meines Erachtens keine Rede sein. Denn so entsteht ja für die Person, die die Kontrolle ablehnt, ein Nachteil.


Stuttgart (Dezember 2015): In Terminal 3 vom Flughafen Stuttgart sind ausschließlich nur noch Körperscanner (Nacktscanner) aufgestellt, woraufhin ich eine Polizeibeamtin der Bundespolizei, vor dem Eingang zur Sicherheitsprüfung, auf die „VERORDNUNG (EU) Nr. 185/2010 DER KOMMISSION vom 4. März 2010“ und die „DURCHFÜHRUNGSVERORDNUNG (EU) 2015/1998 DER KOMMISSION vom 5. November 2015“ angesprochen habe. (Im Handgepäck hatte ich Kopien der beiden Verordnungen dabei, mit gelben Markierungen zur „Freiwilligkeit zu Körperscannern“.) Die Polizeibeamtin der Bundespolizei hat die Verordnungen durchgelesen. Mit einer flapsigen Bemerkung bekam ich eine Antwort. „Dann müssen Sie zur Sicherheitscheck zum Terminal 1 laufen“… Daraufhin sind mindestens 2/5 der Passagiere meines Fluges zum Terminal 1 gelaufen, samt der zuständigen Flugzeugcrew.


Hamburg (Dezember 2015): So weit ich sehen konnte, waren an allen Schleusen ausschließlich Körperscanner. An meiner Schleuse war ein Schild mit ausführlichem Text angebracht, der u.a. darauf hinwies, dass die Nutzung des Körperscanners freiwillig sei. Auf den Hinweis, dass ich auf den Körperscan verzichten möchte, wurde ich ohne weiteres Nachfragen direkt durch den Scanner gelassen und mit einem "einmal die hundert Prozent" an die Kollegen beim Abtasten weitergereicht.


Frankfurt (November 2015): Kaum ein Schalter hatte geöffnet, da der Betrieb erst langsam losging und ich stellte mich an die mir vom Flughafen-Personal zugewiesene Kontrollstelle an. Durch Hinweise auf den Nacktscanner wurde mir bewusst, dass hier so ein Gerät zum Einsatz kam. Die Hinweise klärten mich auf, dass ich ohne Angaben von Gründen den Scanner verweigern kann. Als ich an der Reihe war meine Sachen in die Boxen zu räumen, teilte ich dem männlichen Beamten mit, dass ich nicht durch den Scanner gehen möchte. Dieser stand am Eingang der Kontrolle und rief einer auf der anderen Seite des Gerätes stehenden Kollegin zu, dass ich bitte manuell durchsucht werden wolle - alle im Umkreis hörten mit. Das weitere Gespräch verlief in etwa so: Die Kontrolleurin: „Dann soll sie sich gefälligst woanders anstellen.“ Der Kontrolleur schnappte nach Luft, alle umherstehenden Passagiere hörten mit und ich lief knallrot an. Die Kontrolleurin weiter: „Mit welcher Begründung verweigert sie es?“ Darauf hin platzte mir der Kragen und ich antwortete mit derselben Lautstärke: „Schwangerschaft nach Fehlgeburten!“ Daraufhin die Kontrolleurin an mich gerichtet: „Schreien Sie mich gefälligst nicht an, das ist ein Gespräch zwischen meinem Kollegen und mir!“ Ich sagte nichts mehr, die Kontrolleurin verdrehte die Augen und ließ sich herab, mich manuell zu kontrollieren. Nach der Kontrolle ging ich umgehend zu der Aufsicht/Vorgesetzten der Dame und beschwerte mich. Die Aufsicht hat sich entschuldigt, mir bestätigt, dass ich ohne Angaben von Gründen einem Scan widersprechen darf, ohne Nachteile zu erleiden und knüpfte sich die Kontrolleurin umgehend vor. Als ich letzten Monat wieder an derselben Stelle kontrolliert worden bin, gab es keinerlei Probleme mehr.


Frankfurt (November 2015): Zu meinem Erschrecken musste ich feststellen, dass ich bei der Kontrolle nur noch Nacktscanner sah. Vorher habe ich mich immer davor gedrückt und mich einfach bei den alten Metalldetektoren angestellt. Ich konnte auch nirgends mehr die Schilder sehen, dass der Scanner freiwillig ist. Die waren vor ein paar Wochen definitiv noch da. Als ich zur ersten Kontrollperson kam, sagte ich, dass ich nicht durch den Nacktscanner gehen möchte. Sie sagte genervt "das ist ein Body-Scanner". Als ich darauf beharrte, nicht durchgehen zu wollen, egal wie sie es nennt, winkte sie genervt einem Kollegen auf der anderen Seite. Sie sagte "manuelle Kontrolle" und sagte, ich solle links am Scanner vorbei gehen. Der Kollege war auch etwas angenervt. Er hatte auch keinen Handscanner, sondern befummelte mich auf ganz traditionelle Art. Am Schluss musste ich noch die Schuhe ausziehen und sie mussten durch die Gepäckkontrolle. Auf Strümpfen musste ich dann von der Kontrollbox zum Ende des Förderbands um mein Handgepäck und meine Schuhe wieder in Empfang nehmen zu können. Das hat mit "die Würde des Menschen ist unantastbar" auch nicht mehr viel zu tun.


Hannover (November 2015) Wir sind vom Flughafen Hannover im November 2015 abgeflogen. Dort wurde mit Hinweisschildern erläutert, dass es zwei Schlangen gibt: eine mit und eine ohne Nacktscanner. Wir haben natürlich die ohne Nacktscanner genommen und wurden nach Durchlaufen des Metalldetektors nicht abgetastet, weil der Detektor nunmal nicht gepiept hat.


Frankfurt (Oktober 2015): Es gab keinerlei Hinweiseschilder auf die Möglichkeit eines Opt-Out. Auf meinen freundlichen Hinweis, ich hätte lieber einen Pat-Down statt den Nacktscanner – im Wesentlichen nach US-Vorbild – kam eine recht barsche Antwort, es sei kein Nacktscanner, sondern ein Körperscanner, und ein, zwei auswendig gelernte Zeilen dazu, dass die Strahlung harmlos sei. Auf meinen Einwand, als Physiker wisse ich natürlich, was Terahertzstrahlung sei, und es gehe mir um Terrorwahn und Privatsphäre, nicht um Gesundheit, kamen wieder ein paar stereotype Phrasen und die bestimmte Aufforderung, jetzt durch den Nacktscanner zu gehen. Unterdessen baute sich hinter mir eine kleine Schlange auf – ich bin nicht sicher, ob die Security die Leute absichtlich nicht an mir vorbeigehen ließen, um einen gewissen sozialen Druck aufzubauen. Jedenfalls hat mich die Schlange bewegt, es bei den offensichtlich ohnehin nicht kommunikationsfähigen Security-Leuten aufzugeben und mich halt scannen zu lassen.


Köln, Bonn (Oktober 2015): Nachdem ich und meine Mutter bekanntgeben, dass wir den Körperscanner nicht betreten möchten, werden wir einzeln in die “Box mit Sitzbank” gebeten. Die unverschämte Mitarbeiterin der Sicherheitskontrolle fragt mich im patzigen Ton warum ich den Scan verweigere. Auf meine Antwort, dass dies freiwillig sei und ich keine weiteren Gründe benennen möchte, mischt sich ihr Kollege ein, der in der Nähe des Scanners steht und wird ebenfalls frech. Nachdem mir der Kommentar rausrutscht, dass beide extrem unfreundlich seien und beide somit scheinbar Angst vor Beschwerde bekamen, kehrte sofort Ruhe ein. Meine Mutter wurde daraufhin nicht zur Rechenschaftsabgabe aufgefordert, war aber genauso entsetzt wie ich es gewesen bin. Einfach nur unmöglich was im Namen der Sicherheit alles unternommen wird. Vielleicht wäre es nicht schlecht eine Petition zur Abschaffung der Körperscanner bzw. zur “permanenten Beibehaltung der Alternativkontrolle ohne Rückfragen” zu starten.


Hamburg (Oktober 2015): Es schien keine Alternative zum Nacktscanner zu geben, also haben wir es mal ausprobiert. Schnell geht es gar nicht, vor allem wenn danach fast alle Männer noch einmal die Schuhe ausziehen müssen. Die nötige Haltung, das Stillstehen, das Warten zwischen den Scans: alles Punkte, die das ganze ziemlich absurd machen. Kann mich leider nicht erinnern, in welcher Form genau informiert wurde. Schilder gab es, mindestens um über die nötigen Schritte zu informieren.


Frankfurt am Main (Oktober 2015): Nachdem wir bei der Sicherheitskontrolle unser Handgepäck auf das Fließband zum Röntgen gelegt hatten, wunderte ich mich zunächst über den ungewöhnlich aussehenden Metalldetektor, erkannte ihn dann aber als Nacktscanner. Ich drehte mich sofort zu meiner Frau und Kind um und sagte ihnen, durchaus mithörbar, dass wir hier nicht durchgehen. Ich sagte laut dem Personal, dass wir nicht damit gescannt werden möchten und ging mit meinem Kind an der Hand unaufgefordert am Scanner vorbei. Eine Frau des Sicherheitspersonals tastete dann meine Frau ab und ein Mann mich und mein Kind. Abgesehen davon, dass das Abtasten eher unangenehm und für ein Kleinkind etwas angsteinflößend ist, wurden wir nicht gezwungen, den Nacktscanner zu durchlaufen oder uns zu erklären. Negativ finde ich, dass es keinerlei Hinweise bei der Sicherheitskontrolle gab, die auf einen bevorstehenden Nacktscan hinweisen. Ohne Kenntnis der Geräte stellen sich sicherlich unbedarfte Passagiere hinein, ohne zu erfahren, was mit ihnen geschieht.


Hamburg (Oktober 2015): Ich konnte beobachten, dass eigentlich jeder in die Nachkontrolle musste. Hier haben sich anscheinend nicht die Menschen sondern die Maschinen verweigert.


London Stansted, 14.09.2015
Leider zu spät sah ich, dass ich in der Schlange vor einem Nacktscanner stand. Zuerst ging es durch einen Metalldetektor, mit dem offensichtlich mittels hoher Zufallsquote Fluggäste in den Nacktscanner geschickt wurden. Die Quote traf mich prompt und daraufhin teilte ich freundlich dem Sicherheitsmitarbeiter mit, dass ich nicht durch den Nacktscanner gehen werde und mich manuell abtasten lassen möchte. Er hat daraufhin versucht, mich von der Vorzüge des Geräts zu überzeugen, indem er Beispielbilder gezeigt hat. Auch wollte er wissen, wieso ich nicht in den “Ganzkörperscanner” gehen möchte. Ich habe mich auf die EU-Verordnung berufen und höflich gesagt, dass ich ihm keine Begründung schuldig bin. Es wurde ein Supervisor herbeigerufen, der auch versucht hat, mich zu überreden, um doch noch durch den Nacktscanner zu gehen. Daraufhin ging es zu dritt in ein separates Zimmer, wo ich meine Schuhe ausziehen musste und vom Sicherheitsmitarbeiter gründlich abgetastet wurde. Währenddessen hat der Supervisor ein Formular mit meinen persönlichen Daten und Flugdaten ausgefüllt. Ich musste unterschreiben, dass ich den “Ganzkörperscanner” verweigert und um manuelle Abtastung gebeten hatte.
Die Situation war völlig entspannt, das Personal sehr freundlich. Bei der Verabschiedung des Supervisors habe ich gesagt, dass wir uns bestimmt noch öfter begegnen werden, falls dieses Prozedere beibehalten wird.
Inzwischen sind an den Flughäfen Gatwick und Stansted hinter allen Metalldetektoren Nacktscanner aufgestellt. Schlägt der Metalldetektor nicht an, braucht man nicht in den Nacktscanner zu gehen. So geschehen im September 2016 am Flughafen Stansted und im Dezember 2016 am Flughafen Gatwick. Die Zufallsquote an den Metalldetektoren ist inzwischen offensichtlich auch wieder normal eingestellt.


Düsseldorf (September 2015): Ich habe am Sicherheitscheck gesagt, dass ich nicht durch den Scanner möchte. Daraufhin ungehaltene Reaktion. Ich wurde von der Sicherheitsangestellten gefragt, weshalb ich das nicht will. Ich habe auf die Freiwilligkeit verwiesen und gesagt, dass ich es einfach nicht möchte (interessant, dass man bei Freiwilligkeit nach einer Begründung gefragt wird). Dann wurde ich von den anwesenden Sicherheitsleuten, die das mitbekommen hatten, gemustert. Eine sehr ungehaltene Mitarbeiterin tastete mich unfreundlich ab, kein Vergleich zu der üblichen Prüfung bei den alten Schleusen. Auch da wurde ich nochmals gefragt, weshalb ich das so wollte. Kurz: Ich wollte eigentlich nur ausprobieren, was passiert, wenn man nicht durch den Scanner geht - und habe eine Zumutung erlebt.


Stuttgart (September 2015): Als ich zur Security ging, sah ich schon von weitem die Körperscanner an ausnahmslos jeder Security-Schlange. Zuerst hatte ich einen positiven Eindruck, denn es wurde deutlich mit aushängenden Schildern darauf hingewiesen, dass die Benutzung der Körperscanner freiwillig ist und alternativ eine manuelle Abtastung erfolgen kann. Ich wendete mich an die Bedienstete mit der Bitte um manuelle Kontrolle; diese war zuerst erstaunt, aber teilte meinen Wunsch dann anstandslos und unaufgeregt Ihren männlichen Kollegen am anderen Ende der Zone mit. Leider durch Lautes zurufen, so dass mir in diesem Moment schon die Aufmerksamkeit und Blicke der restlichen Passagiere zu Teil wurden. Ich wurde also zur manuellen Kontrolle gebeten, und dann spielte sich Folgendes ab: Security (in einem ziemlich autoritären, herablassenden Tonfall): "Warum verweigern Sie die Kontrolle per Körperscanner?" Ich: "Es ist freiwillig, und ich glaube ich muss mich deswegen dafür nicht rechtfertigen." Security: "Aber Sie müsse einen Grund angeben! Wir müssen das notieren." Ich: "Ich werde mich nicht rechtfertigen." Security: "OK, dann notieren wir "'Möchte keinen Grund angeben'". In diesem Moment ruft ein weiterer Security-Kollege quer und laut durch den Raum (in einem spöttischen, beleidigenden Ton): "Ach, schreib einfach auf er ist schwanger."


Hamburg (September 2015): Ich wurde vom Sicherheitspersonal dem Eingang zugeteilt. Von weitem war nicht erkennbar, dass es sich dort um einen Körperscanner handelt und ich war ziemlich schockiert, aber spät dran und habe mich leider nicht verweigert. Angaben bzgl. Freiwilligkeit habe ich nicht gesehen, wenigstens das sollte dort deutlich sichtbar angebracht sein! Immerhin sind laut dem Bundesministerium des Innern angeblich nur Scanner im Einsatz, die lediglich Piktogramme anzeigen, kann man glauben oder nicht!


Düsseldorf (August 2015 Inlandsflug): Ich war am Düsseldorfer Flughafen und musste durch Gate B. Bei diesem Gate gibt es auch noch normale Metalldetektoren. Ich wurde vom Flughafenpersonal angewiesen durch Gate C zu gehen, da bei Gate B die Wartezeiten zu lange wären. Ich wusste allerdings nicht, dass es in Gate C nur noch Nacktscanner gibt. Nun gut, kurz die Infotafel gelesen und meinen Wissensstand bestätigt: es ist freiwillig. Ich habe den Kollegen am Gepäckband kurz bevor ich an der Reihe war angesprochen, dass ich bitte eine manuelle Prüfung haben möchte. Er: „Nein, das geht nicht, alle müssen durch den Scanner“
Ich: Nein, das ist freiwillig, steht doch auf der Tafel“
Er: „Das ist nur freiwillig mit einem triftigen Grund“
Ich: „Ich habe einen triftigen Grund. Ich möchte nicht gescannt werden.“
Er: „Nein, ein triftiger Grund wäre zum Beispiel, dass Sie einen Herzschrittmacher haben.“
Ich: „Ja, ich habe einen Herzschrittmacher.“
Er schaut mich verdutzt und ungläubig an: „Mh, okay. Haben Sie Papiere?“
Ich: "Welche Papiere? Ich habe meinen Ausweis dabei.“
Er: „Papiere vom Arzt für den Herzschrittmacher.“
Ich: „Nein, die brauche ich nicht.“
Er ruft sichtlich genervt zu seinem Kollegen hinter dem Nacktscanner: „Hier! Manuell! …. Hundert-pro!“
Was dieses Hundert-pro heißen sollte kann ich mir nur ausmalen. Dann wurde ich auf jeden Fall sehr sehr intensiv abgetastet.


Düsseldorf (Juli 2015): Ich sagte der Dame an der Sicherheitskontrolle, dass ich nicht durch den Körperscanner gehen möchte, worauf sie etwas aufgebracht erwiderte, dass das nicht so einfach geht und ich das begründen müsste. Der von ihr herbeigerufene Vorgesetzte(?) war allerdings sehr entspannt und freundlich und meinte, ich könne einfach zurück und auf der unteren Etage durch die herkömmliche Kontrolle gehen, was ich dann auch ohne weitere Probleme tat. Fazit: so gerade noch positiv. Erschreckend fand ich viel mehr, wie bereitwillig alle anderen Passagiere durch die Körperscanner gingen.


Stuttgart (Juli 2015): Wir sind im Juli am Stuttgarter Flughafen durch die Sicherheitskontrollen und mussten hier auch die Nacktscanner benutzen. Von freiwilliger Benutzung war weder zu lesen noch zu hören. Jedoch wurde gut jeder Dritte nach der Benutzung zusätzlich noch mit dem Metallsucher abgefahren. Allerdings hatte man sich auch in eine Schlange stellen können ohne Nacktscanner, das ist uns jedoch erst aufgefallen als wir schon fast dran waren. Gab es eigentlich schon einmal einen belegten Fall bei dem der Scanner allein dazu führte jemanden mit Waffen oder ähnlichem zu überführen? Ich habs jedenfalls noch nicht davon gehört und finde die Teile daher auch total sinnlos. Zeit sparen tun sie offensichtlich auch nicht wenn danach nochmal mit dem Metallsucher gearbeitet wird.


Glasgow (Juli 2015): Ich habe einen ICD (Herzschrittmacher) implementiert. Mit dem darf ich nicht durch Metalldetektoren gehen. Das meldet man am Securitycheck an, in ca. einem von 15 Fällen wird der ICD-Ausweis angeguckt, dann wird man am Metalldetektor vorbeigeführt und manuell abgesucht. (Je nach Ausbildung der Securityfritzen ist das gründlich/schlampig sowie ok/unangenehm.) Anfang Juli 2015 in Glasgow war es etwas anders: Zwar wurde ich nach Anzeige des ICDs auch am Metalldetektor vorbei geleitet, dafür aber in den Nacktscanner gebeten. Mir wurde gesagt, "this is secure with those devices", eine Alternative nicht angeboten. Letztlich habe ich eingewilligt, wurde danach aber trotzdem nochmal gründlichst manuell durchsucht. Warum wurde mir nicht mitgeteilt ...


Frankfurt (Juli 2015): Flug nach Berlin. Nichts mit freiwillig. Wenn man fragt werden die richtig aggressiv.


Stuttgart (Juni 2015): In meiner langen, kaum vorwärtskommenden Schlange vor den "Körperscannern" entdeckte ich eine Hinweistafel, die den Vorgang kurz mit comichaften Bildern erklärte. Von Datenschutz war dort aber nicht mit einem Wort die Rede. Mir fiel auf, dass fast alle den Körperscanner ohne zu hinterfragen verwendeten -und es recht lange dauerte. Das Scannen ging relativ fix, aber das Heraustreten und Hineintreten dauerte lang. Als ich mein Handgepäck in die Container packte, damit sie durchleuchtet werden können, sagte ich den Servicemitarbeiter, dass ich das nicht mitmachen möchte, woraufhin er mich bat, das dem Personal direkt am Scanner gleich nochmal mitzuteilen. Das tat ich auch, indem ich schnell durch den Scanner hindurchtrat. Der Mitarbeiter direkt an dem Gerät schaute mich komisch an und fragte, wieso ich das nicht machen will. Als ich ihm und einer hinzukommenden Dame kurz erklärte, dass ich das aufgrund von Datenschutzbedenken nicht machen wollte und dass sich unsere Gesellschaft doch damit in eine falsche Richtung entwickeln würde, wurde ich mit komischen Blicken von der Dame in einen Bereich direkt neben dem Scanner geführt. Sie wiederholte mehrfach, dass sie die Gründe für das Verweigern dokumentieren muss und deshalb verpflichtet wäre nach den Gründen zu fragen. Ich fragte sie während des Abtastens (was übrigens mindestens genauso schnell war wie das Scannen, wenn nicht schneller), was mit den gescannten Informationen denn passieren würde. Sie erwiderte, das würde beim BKA gespeichert werden. Ähm. Im Nachhinein erscheint es mir allerdings plausibler, dass die Dame mich falsch verstanden hat und ihre Antwort auf die dokumentierten Gründe der Verweigerung bezog. Nicht die Scan-Daten gehen zum BKA, sondern die Verweigerungsgründe. Ich weiß es nicht genau. Auf jedenfall fühlt man sich als Nackt-/Körperscanverweigerer noch mehr beobachtet, als sowieso schon am Flughafen - nicht schön.


Düsseldorf (Mai 2015): Als ich durch den Nacktscanner ging, habe ich dem Kontrolleur gesagt, er solle mich bitte abtasten; auf den Scanner hätte ich keine Lust. Die Auswahl sei mir ja angeboten. Der verlor sofort die Fassung, versteinerte und tastete mich keineswegs ab. Stattdessen meinte er, dann müsse er sofort den Bundesgrenzschutz/die Bundespolizei o.ä., (habe den Begriff vergessen), holen. Da wir in einer Gruppenreise waren und ich im Übrigen auch den Betrieb nicht aufhalten wollte, bin ich eingeknickt und habe des Scanner akzeptiert. Mein Gefühl: Ich hatte gar keine Wahl, trotz des schriftlichen Hinweises am Scanner. Es wurde sofort gedroht und mein freier Wille eingeschüchtert. Eigentlich also Nötigung.


Düsseldorf (März 2015): Die Schlange vor der Sicherheitskontrolle war recht lang. So wurden wir (die Anstehenden) fleissig winkend auf einen weiteren Durchgang verwiesen. Schon von weitem war ein "Nacktscanner" zu erkennen und ich teilte mit, dass ich da nicht durchgeh. Mein Eindruck war, dass das ohne Probleme akzeptiert wurde, allerdings wurde im Vorfeld weder informiert, um was es sich da handelt, noch wurde erwähnt, dass man den Durchgang verweigern kann. Wer sich also im Vorfeld nicht informiert hatte, wurde als unbedarfter Tester "mißbraucht" was bei mir durchaus einen Beigeschmack hinterließ.


Düsseldorf (Februar 2015): Nur eine Kontrollstation von mehr als einem Dutzend ist offen, dieser natürlich mit Nacktscanner. Die Schlange ist ellenlang, was schon zu Unmut bei den Reisenden führt. Als ich den Scanner sehe, schere ich aus der Reihe aus, gehe zu einem Sicherheitsangestellten und gebe an, daß ich mich nicht scannen lassen werde. Der Angestellte teilt mir mit, daß ich in diesem Fall direkt durch die Scanner-Box durchgehen und dann dem Personal mitteilen solle, daß ich eine manuelle Kontrolle möchte. Große Aufregung danach als ich schnurstracks durch die Box gehe, -man beruhigt sich aber schnell und sagt ich müsse zurückgehen und auf einen Grenzschutzbeamten warten. Dieser kommt auch recht schnell, fragt mich nach meinen Gründen, ich erwähne die erhöhte Krebsrate beim Sicherheitspersonal in den USA im Umfeld der Nacktscanner und den übertriebenen Sicherheitswahn. Er erwidert die Strahlung sei recht gering, ich verweise auf die Freiwilligkeit der Aktion, was er auch ohne weiteres freundlich akzeptiert. Also das selbe Spiel nochmal: Ich solle durch die Box gehen und bekomme danach eine schnelle oberflächliche Abtastung. Meine 75-jährige Mutter läßt sich scannen und bekommt trotzdem noch einmal dieselbe Abtastung, bei ihr von einer sichtlich und hörbar genervten weiblichen Angestellten. Mutter ist nun ebenfalls empört und genervt. Leider war ich während dieses Zeitraums der Einzige, der sich nicht scannen ließ... die Tatsache, daß trotz des hohen Aufgebots von Reisenden nur der Durchgang mit dem Nacktscanner geöffnet war und das ganze Prozedere keinen Deut schneller war als die übliche Kontrolle, läßt mich vermuten, daß es hier um einen Test der Gefügigkeit der Menschen geht. Wir sollen darauf konditioniert werden, daß es nun zum normalen Standard gehört sich vor jeder Flugreise röntgen zu lassen.


Düsseldorf (Februar 2015): Nur eine Kontrollstation von mehr als einem Dutzend ist offen, dieser natürlich mit Nacktscanner. Die Schlange ist ellenlang, was schon zu Unmut bei den Reisenden führt. Als ich den Scanner sehe, schere ich aus der Reihe aus, gehe zu einem Sicherheitsangestellten und gebe an, dass ich mich nicht scannen lassen werde. Der Angestellte teilt mir mit, dass ich in diesem Fall direkt durch die Scanner-Box durchgehen und dann dem Personal mitteilen solle, dass ich eine manuelle Kontrolle möchte. Große Aufregung danach, als ich schnurstracks durch die Box gehe, -man beruhigt sich aber schnell und sagt ich müsse zurückgehen und auf einen Grenzschutzbeamten warten. Dieser kommt auch recht schnell, fragt mich nach meinen Gründen, ich erwähne die erhöhte Krebsrate beim Sicherheitspersonal in den USA im Umfeld der Nacktscanner und den übertriebenen Sicherheitswahn. Er erwidert die Strahlung sei recht gering, ich verweise auf die Freiwilligkeit der Aktion, was er auch ohne weiteres freundlich akzeptiert. Also das selbe Spiel nochmal: Ich solle durch die Box gehen und bekomme danach eine schnelle oberflächliche Abtastung. Meine 75-jährige Mutter läßt sich scannen und bekommt trotzdem noch einmal dieselbe Abtastung, bei ihr von einer sichtlich und hörbar genervten weiblichen Angestellten. Mutter ist nun ebenfalls empört und genervt. Leider war ich während dieses Zeitraums die einzige Person, die sich nicht scannen ließ... die Tatsache, dass, trotz des hohen Aufgebots von Reisenden, nur der Durchgang mit dem Nacktscanner geöffnet war und das ganze Prozedere keinen Deut schneller war als die übliche Kontrolle, läßt mich vermuten, dass es hier um einen Test der Gefügigkeit der Menschen geht. Wir sollen darauf konditioniert werden, dass es nun zum normalen Standard gehört, sich vor jeder Flugreise röntgen zu lassen.


Stuttgart (Dezember 2014): Ein älterer Herr von der Security wurde ausfallend, als ich den Nacktscanner nicht nutzen wollte. Ich solle mich da einfach anstellen. Ich müsse mich da anstellen. Als ich trotzdem von der Nacktscannerschlange zur „herkömmlichen“ Kontrolle gehen wollte, stellte der Herr sich mir in den Weg und sagte, dass das nicht ginge. Dann wurde ich auch etwas lauter, sodass eine andere Mitarbeiterin auf uns aufmerksam wurde. Dann durfte ich mich tatsächlich bei der „herkömmlichen“ Kontrolle anstellen. Ich beschwerte mich beim Flughafen Stuttgart. Dieser leitete meine Beschwerde an die Polizei weiter. Die Polizei antwortete und der Mitarbeiter, der sich mir in den Weg stellte, habe sich bedauerlicherweise an nichts erinnern können.


Stuttgart (Dezember 2014): Ich sah, dass zwei Nacktscanner aufgebaut waren, die anderen Durchgänge hatten noch „klassische“ Kontrollen. Daraufhin sagte ich zu meinem Freund: „Schau mal, Nacktscanner“, und darauf ein Mann von der Sicherheit zu mir: „Das sind keine Nacktscanner, das sind Körperscanner“. Wir sind dann absichtlich zu den anderen Kontrollen gegangen. In Amsterdam beim Rückflug gab es nur Nacktscanner, da mussten wir dann halt durch.


Stuttgart (2014): Ich wurde dort mehr oder weniger genötigt, den Scanner zu verwenden. War letztes Jahr zu Weihnachten. Es fielen Worte wie: 'Wenn Sie heute fliegen wollen, dann gehen sie da durch.' Ich hatte dann keine Wahl. Besonders pikant: Am Anfang, nach der Kontrolle der Bordkarten, wurde die Schlange separiert. Diejenigen, die ausländisch aussahen, mussten alle durch den Nacktscanner, alle anderen konnten es sich aussuchen. An Ostern ein ähnliches Bild. Ich war zu dem Zeitpunkt schwanger. Gleicher Flughafen. Erst auf den Hinweis, dass es freiwillig sei, und ich den Vorgesetzten sprechen will, ging es plötzlich ohne den Scanner. Der Hinweis auf die Schwangerschaft und das man dies nicht will, auch aus gesundheitlichen Gründen, zählte nicht. Mein Eindruck: Schlecht geschultes Personal. Die wissen es selbst nicht besser.


USA, kleiner Flughafen (2013): Ich wollte nicht durch den Scanner gehen, da ich mich beim letzten Mal danach nicht so prickelnd gefühlt habe. Sicherheitsbeamte angesprochen, dieser zeigte auf die riesige US-amerikanische Flagge die nebenan an der Wand hing und sagte: "As long as you can see this flag over there, you can choose", oder so ähnlich. Abtastung, etc. lief völlig problemlos.


Hamburg, München: Meine Erfahrung war, dass ich an beiden Flughäfen den Nacktscanner skippen konnte. In Hamburg, wo der an allen Durchgängen installiert ist, braucht ich einfach nur zu sagen "Will ich nicht" und konnte einfach durchgehen und wurde dann stattdessen abgetastet. In München wollten die das nicht akzeptieren, aber zum Glück haben die da auch noch die klassischen Metall-Detektoren, so dass ich mich einfach an einer anderen Reihe anstellen konnte. Insgesamt konnte ich mir diese Erfahrung also bisher ersparen.


Köln: Wenn ich es richtig gesehen habe, existieren dort keine Hinweisschilder, dass es auch möglich ist "eine manuelle Kontrolle" zu erhalten. Ich habe den Sicherheitsbeamten angesprochen und erklärt, dass ich nicht durch den Körperscanner gehen möchte. Es wurde mir grummelig erklärt, dass die Scanner jetzt eh bald im ganzen Bundesgebiet angesetzt werden. Ich habe dann nochmal meine Absicht bekräftigt, dass ich nicht durch diesen Nacktscanner gehen möchte und wurde dann kommentarlos von einer Dame der Sicherheitskontrolle kontrolliert. Das ging dann auch ohne Probleme oder Drama.


London Heathrow: Durchgang durch Scanner verweigert. Officer sagt: Geh durch, oder geh nach Hause. Was tut man da?


Köln/Bonn: Ich fliege regelmäßig vom Flughafen Köln/Bonn ab und habe vor ein paar Monaten einmal zu dem Sicherheitspersonal gesagt, dass ich es ablehne, durch den Nacktscanner zu gehen. Darauf hin wurde jemand vom Grenzschutz geholt. Nach etwas Diskussion wurde ich manuell abgetastet und mein Gepäck sehr detailliert manuell kontrolliert mit der Aussage, dass das üblich ist, wenn man sich weigert durch den Scanner zu gehen. Seitdem sage ich zu dem Personal immer freundlich, dass ich manuell abgetastet werden möchte. Das funktioniert idR. reibungslos. Manchmal fragt das Sicherheitspersonal noch, warum und ich antworte dann, dass ich den Geräten nicht vertraue. In zwei Fällen wurde bei meinem Rechner noch ein Sprengstofftest gemacht und meine Schuhe müssen meistens auch nochmal durch die Röhre. Einmal bin ich nach dem Check zum Bundesgrenzschutz gegangen und habe gefragt, mit wem ich mich zu den Nacktscannern unterhalten kann. Ich würde dann darauf hingewiesen, dass es keine Nacktscanner sind, sondern Ganzkörperscanner.... Scheinbar wurde der BGS auch in Neusprech geschult. Ich habe daraufhin noch gefragt, warum jetzt nur noch Nacktscanner eingesetzt werden, worauf hin die pauschale Antwort "wegen der Sicherheit" kam. Ich habe dann noch ergänzt "...oder Wirtschaftsförderung." und bin dann weitergegangen. Zusammengefasst: Freundlich und kooperativ sein hilft sehr.


Köln/Bonn: Bei der Kontrolle im Flughafen Köln/Bonn sehe ich das Schild, daß es möglich ist, den Scanner zu umgehen und dass die Benutzung nicht zwingend vorgeschrieben ist. Allerdings nur in englischer Sprache. Jemand, der kein englisch spricht, wird also nicht auf seine Rechte aufmerksam gemacht. Ich wurde dann zur Sitzbank geleitet, von Hand abgetastet und mußte meine Schuhe ausziehen. Das alles hat natürlich erheblich länger gedauert als normal und es war schon zu merken, daß das Personal ziemlich genervt war.


Stuttgart: Wenn ich die Nacktscanner schon sehe, mache ich einen möglichst großen Bogen um diese Kisten herum. Es sieht schon besonders eigenartig aus, wenn die Fluggäste wie die Schafe in den Glaskasten laufen und anschließend die Durchleuchtungsmechanik um die mit erhobenen Armen stehenden Menschen kreist (Stuttgart). Es gibt zur Zeit und zum Glück noch wenige Nacktscanner, und es gibt immer die Möglichkeit sich in eine andere Reihe für die Sicherheitskontrolle zu stellen. Wie so häufig machen sich wohl zu wenige Gedanken über die zusätzliche Strahlenbelastung, ganz zu schweigen über das Untersuchungsergebnis beim jeweiligen Beamten.


Stuttgart: Patziges Personal, das unbedingt einen Grund für die Verweigerung wollte. Ich verlangte nach dem Hoheitsbeamten, welcher ganz klar sagte, hierfür müsse keinerlei Grund angegeben werden. Später der patzige Kollege zu seiner Kollegin: Kontrollieren sie sein (mein) Gepäck besonders scharf. Daraufhin wühlten Sie in meinem Rucksack mit den vielen Kabeln herum, fragten mich, die Webcam in den Händen, was da sei. Ich habe mich bei der Bundespolizeidirektion beschwert, die sich gewissermaßen entschuldigt hat und weiteren Schulungsbedarf für die Sicherheitsleute beschrieben. Ein anderes Mal sehr freundliche manuelle und massenspektrometrische Kontrolle.


Hamburg: Kein Problem bei Verweigerung, freundliches Personal und manuelle sowie massenspektrometrische Kontrolle.


Hannover: Ich habe in einem Fall, weil doch nur der Nacktscanner zur Verfügung stand, diese Untersuchung abgelehnt und lieber eine ausführlichere Leibesvisitation gewählt. Meine Verweigerung wurde sofort akzeptiert. Die Abtastung wurde sehr gründlich durchgeführt: beidhändige enge Abtastung des gesamten Körpers. Die Schuhe wurden separat untersucht (Blick hinein und Knick der Sohle, dass man befürchten musste dass der Schuh zerstört wird); es ist inzwischen ja normal, dass man ohne Gürtel und auf Strümpfen auf den Fliesen läuft. Warum man hier nicht einmal auf die Idee kommt Teppiche oder Matten auszulegen, um diese Prozedur für die Menschen angenehmer zu machen verstehe ich sowieso nicht. Mein Appell an alle: Körperscanner - no way!! Verweigert den Nacktscanner, plant genügend Zeit ein am Flughafen und haltet den Betrieb gehörig auf. Es ist genau so wie mit den Laptops ganz am Anfang, die in den Anfängen alle noch eingeschaltet werden mussten. Inzwischen reicht es diese aus der Laptoptasche in den Container zu legen.


Wir haben uns in der Vergangenheit immer dort angestellt, wo diese 'Dinger' nicht vorhanden waren. Dieses Jahr traute ich meinen Augen nicht, diese Scanner standen an /jedem /Durchgang. Da es an den Schleusen so richtig überfüllt war, hatten wir Zeit, uns mal umzuschauen. Und siehe da, ein winzig kleines Schild mit dem Hinweis, daß der Körperscanner nur auf freiwilliger Basis genutzt werden kann. Dieses Schild war so klein, daß es wirklich nicht jeder Fluggast sehen konnte (was sich später herausstellte). Ich habe meinen Unmut laut zu verstehen gegeben und sagte dem Personal, daß ich diesen Körperscanner NICHT benutzen würde. Mir wurde dann in einem unfreundlichem Ton mitgeteilt, daß die Körperscanner NICHT gefährlich seien von wegen der Strahlung u.s.w. Ich beharrte auf mein Recht auf Freiwilligkeit und wurde dann regelrecht 'angemacht'. Es müsse jetzt extra eine Kollegin wegen mir/uns geholt werden, ich/wir würden den VERKEHR aufhalten usw. Die Kollegin, die uns dann abtastete war sehr unfreundlich und hat ihren Widerwillen deutlich zur Sprache gebracht. Welche Sprache! Ich kam mir vor wie an der früheren DDR-Grenze. Dort ist Mensch genauso behandelt worden. Es ist einfach unglaublich. Als ich dann am Ende des Bandes auf meine Tasche wartete, fragte mich ein Fluggast, ob diese Körperscanner freiwillig wären. Als ich dies bejahte, sagte er nur, das hätte er nicht gewußt und er hätte auch keinen Hinweis gesehen. Wenn er das gewußt hätte, wäre er nicht durch die Scanner-Schleuse gelaufen. Es gab keinen mündlichen Hinweis des Personals darauf, daß die Sache freiwillig ist. Ebenso kein Hinweis, wie dieser Körperscanner funktioniert etc.
Auf solche Art und Weise wird einem so richtig das Fliegen verleidet. Ich habe echt keine Lust mehr, mich jedes Mal, wenn ich auf die Reise gehe, so unfreundlich behandeln zu lassen. Das Personal sollte mal richtig geschult werden.


Von Freiwilligkeit konnte keine Rede sein. Alle Reisenden wurden unmißverständlich zu den Nacktscannern geleitet. Danach erfolgte dann eine ausgiebige manuelle Kontrolle. Der Ton, der dabei an den Tag gelegt wurde, erinnerte an Szenen an der innerdeutschen Grenze in den 60er Jahren. Eine Redewendung ist mir noch im Gedächtnis haften geblieben "Die deutsche Sprache ist eine sehr klare Sprache". Alles in allem "unterstes Niveau bei diesem Kontrolleur".


Köln: Am Kölner Flughafen sind sowohl die Nacktscanner als auch die bisher üblichen Metallscanner vorhanden. Die Passagiere verteilen sich ungefähr gleichmäßig und somit kann man auch ohne Nacktscanner problemlos fliegen. Bemerkenswert ist, dass die Nacktscanner bedeutend langsamer sind als die restlichen Schlangen.

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Nützliche Angaben: Genauer Flughafen, Zeitpunkt, Aussagen des Sicherheits-Personals, eigenes Verhalten

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Foto: blu-news.org: Fluggastkontrolle CC BY SA 2.0
[Aktualisierung: 12. August 2015 nach Auskunft des Bundespolizeipräsidiums]
[Aktualisierung: 05. November 2015 nach Auskunft des Bundespolizeipräsidiums + Berichte hinzugefügt]
[Aktualisierung: 15. Januar 2016 Berichte hinzugefügt]
[Aktualisierung: 25. Juli 2016 Berichte hinzugefügt]
[Aktualisierung: 29. August 2016 Berichte hinzugefügt]
[Aktualisierung: 15. Januar 2017 Berichte hinzugefügt]


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