Grund zum Feiern: Rena Tangens erhielt den Bielefelder Frauenpreis

Die Spannung war groß im Theater am Alten Markt, bis endlich verkündet wurde, was bis dahin nur die Jury wusste: Rena Tangens von Digitalcourage erhält den Bielefelder Frauenpreis 2016.
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Ein Ring liegt in der Innenfläche einer Hand.

Diesen kunstvoll mit Bielefelder Stadtmotiven gearbeiteten Ring erhielt Rena Tangens beim Bielefelder Frauenpreis 2016. Die Aufschrift „Frauen engagieren sich“ soll allen Frauen Mut machen, sich zu engagieren – nicht nur in „frauentypischen“ Bereichen.

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Die Verleihung

Die Spannung war groß im Theater am Alten Markt, bis endlich verkündet wurde, was bis dahin nur die Jury wusste: Rena Tangens von Digitalcourage erhält den Bielefelder Frauenpreis.
Anhand von sieben aufgestellten Kriterien hat sich die Jury entschieden: Vorbildfunktion, eine Verbindung zu Bielefeld, zukunftsweisende Gedanken, Durchhaltevermögen, Außenwirkung des Engagements, ein Einsatz, der über den Beruf hinaus geht, und politisches Engagement.
Die Laudatio hielt Barbara Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe.
Der Preis, ein kunstvoll geschmiedeter Ring mit Motiven der Bielefelder „Skyline“ und der Gravur „Frauen engagieren sich 2016“, nimmt Rena Tangens auch stellvertretend für alle weiteren sieben nominierten Frauen entgegen.

Die nominierten Frauen:

  • Doris Buschmann, Vizepräsidentin des Stadtsportbundes Bielefeld
  • Christiane Cascante, ehemalige Sozialpolitikerin, die sich in der Flüchtlingshilfe engagiert
  • Eva Maria Daudel, seit Jahren betätigt sich in der Kirchen- und Jugendarbeit
  • Isolde Ebel, Ehrenvorsitzende des AWO-Ortsvereins Bielefeld-Innenstadt
  • Brigitte Maske, Theologin, Islambeauftragte der evangelischen Kirche
  • Heidi Saarmann, Anwältin, engagierte Kämpferin im Gewalt- und Opferschutz
  • Elke Upmeier zu Belzen, Architektin, CVJM-Vorsitzende Jöllenbeck
  • Rena Tangens, Vorsitzende des Vereins Digitalcourage und Datenschutzaktivistin

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Auch wir von Digitalcourage freuen uns sehr. Uns wurde oft schon schmerzlich bewusst, dass viele Menschen in Bielefeld von unserer Arbeit zwar schon gehört hatten – zum Beispiel von der Verleihung der BigBrotherAwards – aber nie wahrgenommen hatten, dass dies sozusagen vor ihrer Haustür passiert.
Hier ist Digitalcourage seit 1987 ansässig und bleibt allen Verlockungen zum Trotz auch hier. Denn zum Konzept von Digitalcourage gehört es auch, zwar in den Zentren der Macht mitzumischen, aber eben nicht, sich dort so fest einbinden zu lassen, dass kritische Distanz verloren ginge. Und so hat nicht nur Digitalcourage, sondern auch ihr Standort seit langem einen guten Ruf in der Fachwelt – allein die Erwähnung des Wortes „Bielefeld“ bringt einige Datenkraken-Konzerne ins Schwitzen.

Andere Datenschutz- und Bürgerrechts-Organisationen haben bereits des häufigeren ihre Kongresse und Mitgliederversammlungen nach Bielefeld verlegt.
So hat Bielefeld auch einen neuen Beinamen bekommen: „Hauptstadt des Datenschutzes“.

Die Jury:

  • Brigitte Mohn (Bertelsmann Stiftung)
  • Gabriele Behler (Ex-Schulministerin)
  • Ricarda Osthus (Kommunalpolitikerin und Rechtsanwältin)
  • Jutta Küster (frühere Radio-Bielefeld-Redakteurin)
  • Andrea Rolfes (Leiterin der NW-Lokalredaktion)
  • Hans-Jürgen Simm (Ex-Kanzler der Uni Bielefeld)
  • Lutz Worms (Vorsitzender der Bürgerstiftung)
  • Peter von Möller (Möller Group)

Die Laudatio hielt Barbara Dieckmann, Präsidentin der Welthungerhilfe.

Warum Bielefeld?

Weil Rena Tangens und padeluun hier 1984 in der Marktstraße 18 ihr Kunstprojekt „Art d'Ameublement“ gegründet haben – frei nach dem französischen Komponisten Erik Satie.
Und weil der Bunker Ulmenwall unserer Veranstaltungsreihe „Public Domain“ einen Ort gegeben hat – und hier Digitalcourage (damals noch FoeBuD e.V) gegründet wurde.
Weil die Bielefelder zwar nicht leicht von einer Sache zu begeistern sind, aber wenn sie erst einmal überzeugt sind, sich auch hartnäckig dafür einsetzen – und das tun wir auch.
Weil Teutonet Netzdienste, der erste Internet-Provider der Stadt, mit seinen ersten Rechner in unserem Keller angefangen hatte – und uns aus alter Verbundenheit noch immer mit der Internet-Anbindung versorgt.
Weil die Stadt gerade die richtige Größe hat, eine innovative Universität, ein lebendiges Kulturleben mit Kunst, Theater und freier Musikszene, viel politisches Engagement in der Zivilgesellschaft, Stadtbahn und ICE-Bahnhof, Wochenmärkte mit regionalem Obst und Gemüse, Freibäder und den Teutoburger Wald.
Und nicht zuletzt, weil viele Ehrenamtliche aus der Region uns teilweise seit Jahrzehnten die Treue halten und mitarbeiten. Und all das formt den richtigen Rahmen für die Arbeit von Digitalcourage.

Kriterien der Preisvergabe:

Anhand von sieben aufgestellten Kriterien hat sich die Jury entschieden:
Vorbildfunktion, eine Verbindung zu Bielefeld, zukunftsweisende Gedanken, Durchhaltevermögen, Außenwirkung des Engagements, ein Einsatz, der über den Beruf hinaus geht, und politisches Engagement.

Digitalcourage wirkt. Wirken Sie mit!
Danke, Bielefeld, für diesen Preis, der uns sagt: „Auch das offizielle Bielefeld hat uns wahrgenommen und schätzt uns“.
Besonders freut uns, dass diese Botschaft mit dem „Frauenpreis“ verknüpft ist: denn Feminismus war uns schon seit der Gründung von Digitalcourage ein Anliegen. Rena Tangens hat zum Thema Androzentrismus geforscht und veröffentlicht und hat die „Häcksen“ – eine Gruppe weiblicher Hacker im Chaos Computer Club – begründet. Auch auf den Webseiten von Digitalcourage ist das Thema präsent.

Obwohl wir oft auf dem großen politischen Parkett spielen, in Brüssel, Straßburg und Berlin, ist es uns wichtig, unserer Wurzeln und unseres Standortes gewiss zu sein. Die Menschen hier vor Ort sind unsere Basis.
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Links: Artikel in der Neuen Westfälischen