Warnung: E-Mails mit Link auf Copyright-Kampagnenseite wurden geblockt
Am Donnerstag, 23. August 2018 haben wir an unseren bundesweiten E-Mail-Verteiler eine Info-E-Mail zum Copyright Action Day am 26.8.2018 versendet. Wir haben unsere Abonnent.innen über die aktuelle EU-Urheberrechtsreform, die Gefahren von Uploadfiltern und Leistungsschutzrecht informiert und zu #SaveYourInternet-Aktionen in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Mainz, Karlsruhe, Stuttgart und München aufgerufen.
Die Seite saveyourinternet.today zeigt eine Karte mit eingetragenen Orten und Zeiten der Aktionen gegen Zensur und Leistungsschutzrecht.
E-Mails mit Link auf saveyourinternet.today blockiert
Unsere Analyse zeigt, dass ungewöhnlich viele unserer E-Mails nicht zugestellt wurden. Unsere Auswertung der Fehlermeldungen ergab, dass gmx.de und web.de (beide United Internet AG) unsere E-Mails mit Links auf saveyourinternet.today blockieren. Grund dafür ist, dass mehrere DNS-Blacklist-Betreiber, darunter spamhaus.org, spamrl.com und uribl.com die Seite saveyourinternet.today als Spam-Seite eingestuft hatten.
United Internet selbst ist Mitglied im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V., der vor „weitreichenden Folgen für Netzkultur und Meinungsfreiheit“ durch den geplanten Einsatz von Uploadfiltern warnt“.
Wer die Seite als Spam-Seite gemeldet hat, ist unklar. In Folge dürfte die E-Mail-Mobilisierung für den EU-weiten #SaveYourInternet-Aktionstag am 26.8. erheblich beeinträchtigt sein.
Wir erhielten folgende bounce reports:
„smtp; 550 A URL in this email (saveyourinternet.today) is listed on https://spamrl.com/. Please resolve and retry
smtp; 550-5.7.1 This email was rejected because it violates our security policy 550-5.7.1 saveyourinternet.today is listed on http://uribl.com 550 5.7.1 saveyourinternet.today is listed on http://www.spamhaus.org/dbl/“
Der Kampf geht weiter: Appell gegen Uploadfilter unterschreiben
Achtung: Nutzer.innen mit E-Mail-Adressen von web.de und GMX erhalten die Bestätigungs-E-Mails unserer Petition nach unserem jetzigen Kenntnisstand nicht oder nur stark verzögert. Möglicherweise sind auch andere E-Mail-Anbieter betroffen. (Aktualisiert am 24.8.2018, 14:23 Uhr)
… eine Folge von Internetzensur
Der Fall macht deutlich, welche Auswirkung Filtermechanismen im Internet auf Meinungs-, Presse- und Demonstrationsfreiheit haben können. Viele Kund.innen von web.de und gmx.de haben unsere Informationen und unsere Einladung zu den Demonstrationen nicht erhalten. Es ist anzunehmen, dass auch E-Mails von anderen Organisationen, die zum #SaveYourInternet-Aktionen einladen wollten, blockiert wurden.
Digitalcourage und viele andere Organisationen warnen, dass Uploadfilter, wie sie am 12. September 2018 im Zuge der EU-Urheberrechtsreform eingeführt werden sollen, zensierend wirken und darum eine unverhältnismäßige Gefahr für die Kommunikation im Internet sind. Wir hoffen, dass die Abgeordneten im EU-Parlament diesen Fall als Beispiel diskutieren, bevor am 12. September über Uploadfilter abgestimmt wird.
Fragen, die geklärt werden müssen:
- Wer hat die Seite saveyourinternet.today als Spamseite gemeldet und damit die Mobilisierung für den Aktionstag gegen Uploadfilter und Leistungsschutzrecht gestört?
- Welche DNS-Blacklist-Betreiber sind noch betroffen?
- Viele Blacklist-Betreiber arbeiten intransparent. In vielen Fällen ist unklar, warum bestimmte Seiten gelistet werden und wie sie von Listen genommen werden können.
Zwei Blacklistings vorerst aufgehoben
Wir haben die Entfernung aus der DomainBlackList von Spamhaus beantragt. Gegen 10:40 Uhr wurde die Domain am 24.8.2018 dort aus der schwarzen Liste genommen. Ein erneutes Blacklisting ist nicht ausgeschlossen:
„Please note that the domain will be re-listed if malicious activity is detected in the future.” Warum saveyourinternet.today auf der Blacklist gelandet ist, haben wir nicht erfahren.
Bei spamrl.com haben wir 11:40 Uhr erreicht, dass die Domain sieben Tage lang „temporär“ nicht mehr als Spam-Domain angesehen wird. Warum die Domain dort in Verruf geraten war, konnten wir ebenfalls nicht erfahren.
Aktualisierung: Am nächsten Tag fiel uns auf, dass auch Twitter diesen Link blockiert.
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