Neuer Elternratgeber

Screen Teens

Über den Elternratgeber „Screen Teens – Wie wir Jugendliche in die digitale Verantwortung begleiten“ von Jessica Wawrzyniak

Wer könnte besser über das neue Buch „Screen Teens“ erzählen als die Autorin selbst? Praktischerweise ist unser Draht zu ihr kurz: Jessica Wawrzyniak arbeitet unter anderem als Medienpädagogin bei Digitalcourage und kümmert sich um Themen an der Schnittstelle von Pädagogik, Bildung und Datenschutz. An ihre Leserschaft möchte sie gerne selbst ein paar Worte richten (ganz exklusiv, denn das Buch erscheint erst morgen im Handel).

 

Screen Teens – Wie wir Jugendliche in die digitale Verantwortung begleiten

Liebe Eltern und Erziehungsberechtigte,

in diesem Buch werden Sie eine Menge Stolpersteine und Gefahren kennenlernen, die für Jugendliche mit der Nutzung von Smartphones, Tablets und insbesondere sozialen Netzwerken einhergehen – aber es geht nicht ausschließlich um die Schattenseiten. Dass für Jugendliche eine Welt ohne YouTube, Instagram, TikTok & Co. nicht mehr vorstellbar ist, hat (gute) Gründe: grenzenlose Kommunikation und Vernetzung, schneller Zugang zu Informationen, Spiel, Spaß und Vergnügen rund um die Uhr sowie eine riesige Bühne für alle.

Der Ratgeber soll Eltern und Erziehungsberechtigte ermutigen, sich mit der Onlinewelt und der Faszination, die sie auf Kinder und Jugendliche ausübt, wohlwollend auseinanderzusetzen.

Auch wenn Sie selbst oft befremdet sind und gar keine Lust haben, sich mit all dem Neuen im Netz zu befassen; auch wenn Sie immer mal wieder Zweifel an der Sinnhaftigkeit einzelner Onlineangebote und Apps haben: Ihr Kind wächst in dieser Welt auf, muss sich in ihr zurechtfinden und kann sich der Medienwelt, so wie sie jetzt ist, nicht entziehen. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Eltern und Erzieher.innen Kompetenzen erwerben, damit Sie die Heranwachsenden kundig begleiten, gefährliche Situationen früh erkennen und im Ernstfall eingreifen können.

Wie soll das gehen, wenn der elterliche Ratschlag (vor allem bei Pubertierenden) nicht unbedingt auf Jubelschreie stößt und sich das Medienhandeln Ihres Kindes an vielen Stellen Ihrer Kontrolle entzieht?

Sie können Ihrem Kind helfen, ein Bewusstsein für den verantwortungsvollen Umgang mit Medien und den eigenen Daten zu entwickeln, ohne immer wieder den pädagogischen Zeigefinger zu heben. Sie können zudem gezielt dazu beitragen, selbstbewusstes und reflektiertes Handeln Ihres Kindes zu etablieren und zu unterstützen. Dieses Buch gibt Ihnen Perspektivwechsel und Gesprächsansätze an die Hand, mit denen Sie feinfühlig verschiedene Gefahren ansprechen können, um sowohl vorbeugend tätig zu werden als auch schnell reagieren zu können, wenn es brenzlig wird.

Ihre Jessica Wawrzyniak

Text: Sie brauchen nicht jede einzelne App zu kennen und können nicht jeden einzelnen Fallstrick vorhersehen. Lassen Sie sich nicht beunruhigen, wenn die Medienerziehung der anderen spielerisch leicht aussieht [...]Werbebanner, Kösel-Verlag

Themen in diesem Buch:

  • Beliebte Onlineangebote und ihre Funktionen: Wie stellen sich Jugendliche in sozialen Netzwerken selbst dar und wie fügen sie sich in den Kreislauf des Sehen und Gesehen-werdens ein? Welche Teilhabe- und Mitmachformen von (zweifelhaften) Challenges bis hin zu Onlineaktivismus dominieren im Netz? Welchen Trends können Jugendliche bedenkenlos folgen und wann kann das Mitmachen sogar schädlich sein?

  • Inhalte im Netz: Für welche Informationen, Fotos und Videos interessieren sich Jugendliche, und welchen Stellenwert nehmen Algorithmen bei der Steuerung von Inhalten und Interessen ein? Wieso fällt Jugendlichen der Schutz ihrer Privatsphäre nicht immer leicht, und welche freien, datenschutzfreundlichen Netzwerke sollten sie mal ausprobieren?

  • Smartphones am Esstisch, im Bett, auf der Toilette, in der Schule und eigentlich überall. Was macht den Reiz aus, stundenlang am Smartphone oder Tablet zu hängen? Welche Rolle spielen die Onlinetagebücher der anderen für das eigene Leben? Wann ist es zuviel des Guten, und welche Möglichkeiten gibt es, eine bewusstere Nutzung anzuregen?

  • Über Spaß, Ernst und Zielscheiben: Wie entstehen Mobbing und Hassrede im Netz? Welche Rolle spielen dabei der Schutz der eigenen Daten sowie Empathiefähigkeit und Solidarität? Welche Möglichkeiten gibt es, Jugendliche vor negativen Einflüssen zu schützen, ohne sie von morgens bis abends zu kontrollieren und zu überwachen?

  • Spagat zwischen Öffentlichkeit und Privatsphäre: Wie kommen Influencer.innen und Social-Media-Stars zu ihrer Reichweite? Welche Verantwortung tragen sie gegenüber ihren jungen Fans und der Gesellschaft? Und was reizt Jugendliche daran, ihren Idolen nachzueifern und auch ihr eigenes Leben öffentlich im Netz zu präsentieren? Welche Chancen und Gefahren bringt die Kultur des Streamens mit sich?

  • Fremd- und Selbstbilder im Netz: Wer oder was bestimmt, wie Jugendliche sich selbst, ihren Körper, ihre Lebensgestaltung und die der anderen sehen? Gibt es Möglichkeiten, intrinsische und extrinsische Einflüsse zu steuern? Wann wird der Konsum stereotyper Rollenbilder, Klischees und Vorurteile für Jugendliche gefährlich?

  • Freundschaften und Liebesbeziehungen: Welche Rolle spielen Aufklärungsformate im Netz in Bezug auf die Sexualität von Jugendlichen? Wieso ist Onlinedating so populär, und wie ist es möglich, sich in ein virtuelles Gegenüber zu verlieben? Welche Gefahren rund um verletzte Gefühle, missbrauchtes Vertrauen und sexuelle Belästigung gehen damit einher? Wie können Erwachsene in dieser eindeutig elternfreien Zone helfen?

  • Informationskompetenz: Wie frei ist der Zugang zu Wissen im Netz? Wieso verbreiten Menschen und auch Algorithmen Falschnachrichten in sozialen Netzwerken und wie lassen sich diese erkennen? Welchen Informationen kann man noch glauben und welchen Quellen vertrauen? Und welche Rolle spielen gleichgesinnte Onlinegruppen bei der Identitätsbildung der Jugendlichen?

  • Mehr als reiner Zeitvertreib: Was macht für Jugendliche den Reiz aus, stundenlang (Online-)Games zu zocken oder anderen dabei zuzuschauen? Wie können Leidenschaft und Spielsucht unterschieden werden? Wie wirken sich gemeinschaftliche Spiele auf die soziale Entwicklung von Jugendlichen aus? Welche Gefahren bringt das Spielen von Online-Games mit sich, und welche Daten müssen auch in fantastischen Welten geschützt werden?

  • Die Rolle des Datenschutzes: Welche Gefahren entstehen durch Unachtsamkeit im Umgang mit sensiblen Informationen, den Verlust der Privatsphäre und den Datenmissbrauch durch Unternehmen und Datenhändler? Was kostet der Verlust persönlicher Daten? Wofür werden die mithilfe von Onlineangeboten gesammelten Informationen verwendet, und wie beeinflussen Datenanalysen individuelle Meinungen, Interessen und die Identitätsentwicklung von Jugendlichen?

  • Verantwortung für das eigene Datensendeverhalten: Welche Informationen geben Jugendliche freiwillig im Netz preis, und welche Datenspuren ergeben sich durch die Nutzung von Onlineangeboten und Apps? Wie können Jugendliche von den Vorzügen der Datensparsamkeit und der Anonymität überzeugt werden? Welche Programme und Möglichkeiten gibt es, Datenflüsse (neben bewusstem Handeln) durch technische Maßnahmen zu kontrollieren?

Bestellung des Buchs:

Das Buch erscheint am 26. April 2023 als E-Book und Printausgabe im Kösel Verlag. Auch im Digitalcourage-Shop kann es bereits bestellt werden.

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