Statement und Umfrage

Wahlfreiheit statt Digitalzwang im ÖPNV

Gemeinsam mit dem Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und weiteren Verbraucherzentralen und -verbänden appellieren wir an Bundesregierung, Deutsche Bahn AG und öffentliche Verkehrsunternehmen, niemanden durch die Digitalisierung im Vertrieb von Bus- und Bahnreisen auszuschließen.
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Ein roter Regionalzug an einem unüberdachten Haltepunkt an einem regnerischen Tag

Zusammen mit dem Verbändebündnis fordern wir von der Bundesregierung und dem Vorstand der Deutschen Bahn AG, Angebote für alle Bevölkerungsgruppen zu schaffen und niemanden von Spartickets, der BahnCard und anderen Produkten auszuschließen.

Hintergrund

Die Deutsche Bahn gibt seit Juni 2024 ihre Bahncard ausschließlich digital aus. Nach zahlreichen Beschwerden von Fahrgästen und Protest von uns wird die Bahncard zur Zeit zwar als PDF zum Herunterladen und Ausdrucken angeboten, dafür ist aber ein Online-Kundenkonto Voraussetzung. Die Bahn selber spricht dabei außerdem von einer „vorübergehenden Alternative”, die Menschen den „Übergang in die digitale Welt erleichtern” soll – die Abschaffung dieser Ausweichmöglichkeit ist also schon eingeplant. Auch bei anderen günstigen Angeboten gibt es Einschränkungen: Fahrkarten zum Sparpreis oder Super Sparpreis verkauft die Deutsche Bahn seit Oktober 2023 ausschließlich gegen Angabe einer Handynummer oder E-Mail-Adresse – auch beim Schalterverkauf. An den Fahrkartenautomaten sind diese Tickets nicht mehr erhältlich.

Digitalcourage setzt sich schon länger gegen diese Form von Digitalzwang im Bereich der Grundversorgung ein, unter anderem mit einer Petition, mit der wir die Aufnahme des Rechts auf Leben ohne Digitalzwang ins Grundgesetz fordern.

Gemeinsames Forderungspapier veröffentlicht

Aus dem gemeinsamen Forderungspapier „Wahlfreiheit statt Digitalzwang im öffentlichen Verkehr”:

Die Politik darf nicht länger untätig zuschauen, sondern muss handeln, wenn der Bahnvorstand einen Teil der (potenziellen) Fahrgäste dauerhaft vor die Tür setzen will.

Das ganze Forderungspapier als PDF

Umfrage zeigt: Mehrheit wünscht sich Wahlfreiheit in der Mobilität

Aus einer Pressemitteilung des vzbv:

Digitalisierung ohne Alternative widerspricht den Wünschen der Verbraucher:innen: 96 Prozent der Befragten stimmen der Aussage voll und ganz oder eher zu, dass auch Menschen ohne Internetzugang oder Smartphone Zugang zu allen Angeboten im öffentlichen Personenverkehr haben müssen. Das ergab eine aktuelle repräsentative forsa-Befragung im Auftrag des vzbv. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) findet es eher oder sehr schlecht, dass die Deutsche Bahn einige Produkte nur noch digital verkauft.

Ergebnisse der repräsentativen Bevölkerungsbefragung 2024 als PDF

Über uns

Digitalcourage engagiert sich seit 1987 für Grundrechte, Datenschutz und eine lebenswerte Welt im digitalen Zeitalter. Wir sind technikaffin, doch wir wehren uns dagegen, dass unsere Demokratie „verdatet und verkauft“ wird. Seit 2000 verleihen wir die BigBrotherAwards. Digitalcourage ist gemeinnützig, finanziert sich durch Spenden und lebt von viel freiwilliger Arbeit. Mehr zu unserer Arbeit.

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