Das war die Freiheit statt Angst 2014 - Wir werden gehört!
Zum neunten Mal haben Tausende für eine Gesellschaft in Freiheit statt Angst demonstriert, um ein Zeichen für eine lebenswerte Gesellschaft im digitalen Zeitalter zu setzten.
Wer das Richtige sagt und laut spricht, wird auch gehört und darum braucht die Gesellschaft im digitalen Zeitalter die Straße. Hier treffen sich die Menschen, die verstanden haben, dass Überwachung noch nie eine gute Idee war; hier erfährt man, warum neben AktivistInnen auch ÄrtztInnen, JournalistInnen, SexarbeiterInnen, JuristInnen, BürgerrechtlerInnen, HackerInnen und ganz normale Leute gegen Überwachung demonstrieren.
Auf der Straße halten Menschen Demoschilder in die Fernsehkameras „Ja! Ich habe etwas zu verbergen!“ und hier klingen die Redebeiträge mit Stimme. Zum Glück gibt es in der digitalen Gesellschaft aber auch Blogs, auf denen das alles nachgelesen werden kann - was natürlich dazu anregt bei der nächsten Gelegenheit mit raus auf die Straße zu treten!
Argumente gegen Überwachung
"Massenüberwachung – das ist Gift für eine parlamentarische Demokratie und Honig für das Totalitäre", stellte Christoph Bautz von Campact bei der Auftaktkundgebung klar und richtete sich direkt an die Bundeskanzlerin: "Frau Merkel, bei diesem Skandal geht es nicht um Ihr Handy, bei diesem Skandal geht es auch nicht um einen Spion, bei diesem Skandal geht es darum, dass unser aller Handys überwacht, wir alle ausspioniert werden. Ihr Drumrumreden und Herunterspielen, Ihr Aussitzen und sich vor Konsequenzen drücken, das haben wir gewaltig satt!"
Jacob Appelbaum, amerikanischer Datenschutz-Aktivist und Journalist rief von der Bühne: "Leak more documents!" und auch Annegret Falter vom Whistleblower-Netzwerk fragte: "Wo bleiben die deutschen Whistleblower?", sie stellte klar: "Entsprechende Gesetzesänderungen sind überfällig! Dann wären Mitarbeiter geschützt, die zu illegalen Machenschaften ihrer Behörde nicht länger schweigen wollen". Dr. Rolf Gössner, Sprecher der internationalen Liga für Menschenrechte, erläuterte in seiner Auftaktrede “Die digitale Durchleuchtung ganzer Gesellschaften im Namen von Sicherheit und Terrorbekämpfung stellt Millionen von Menschen unter Generalverdacht, führt zu massenhafter Verletzung von Persönlichkeitsrechten, stellt die Kommunikationsfreiheit, ja die Demokratie insgesamt in Frage".
Sehr zu empfehlen: Auf der Demo-Seite finden Sie alle Redebeiträge zum Nachlesen
Wir wurden gehört: Internationale Presse
Diese Überwachung ist zu mächtig - warum sollte man sich überhaupt die Mühe machen ein Schild zu basteln und auf eine Demonstration zu fahren? Weil es was bringt: Der Tagesspiegel hat berichtet, die Tagesschau hat die Bilder von der Freiheit statt Angst Demonstration ausgestrahlt. Tausende haben die Artikel der Süddeutschen Zeitung und von Spiegel Online gelesen und viele haben kommentiert. Die taz griff die Rede von Annegret Falter und die Suche nach Whistleblowern auf. Russia Today, der iranische Sender Press TV und LeMonde aus Frankreich haben unsere Forderungen über die Grenzen getragen. Euronews berichtete gleich zweimal. Einen sehr informativen Artikel zu Vorratsdatenspeicherung im Gesundheitswesen und in der Sexarbeit gab es von Heise online.
Fotos von der Demo haben wir hier zusammengetragen.
Ihre Spende ist ein wichtiger Baustein
Die Großdemonstration Freiheit statt Angst 2014 war ein voller Erfolg! Wir brauchen Ihre Spende, damit wir weiterhin tausende Menschen erreichen und mobilisieren können. Wir möchten noch professioneller Arbeiten und den Themen Datenschutz, Überwachung und Privatsphäre in Politik und Medien mehr Gehör verschaffen. Die Ausmaße und Folgen der Überwachung in den einzelnen Bereichen der Gesellschaft werden immer klarer. Genauso ist aber auch klar: Mit einer wachen Bevölkerung ist Überwachung unmöglich.
Es gibt keinen Grund sich überwachen zu lassen, aber es gibt viele Gründe, andere Menschen über ihre Rechte aufzuklären, zum Beispiel mit diesem wunderbaren Lied:
Datenschutz-Song von
Silvia Seitz auf archive.org anhören
Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Menschen, die organisiert, demonstriert, gespendet, plakatiert, mobilisert und motiviert haben!
Die Nächste Demo kommt - seien Sie dabei!