München: Auftakt der Veranstaltungsreihe von Digitalcourage im Herbst

Am 9. Oktober 2016 fand in München der erste Teil der Herbst-Veranstaltungsreihe der Digitalcourage-Ortsgruppe München statt. Es folgen eine Podiumsdiskussion zu digitalen Bürgerrechten (17. Oktober 2016) und ein „Cryptocafé – Digitale Selbstverteidigung für Anfänger“ (24. Oktober 2016) – hingehen und weitersagen!

Streichen Sie die Wendung, »ich habe ja nichts zu verbergen« aus ihrem Wortschatz, denn wer nichts zu verbergen hat, der hat bereits alles verloren. Es ist gut, dass Sie etwas zu verbergen haben, und so sollte es auch bleiben. Verteidigen Sie ihre Geheimnisse, sie gehören Ihnen.

(Aus dem Buch „Angriff auf die Freiheit“ von Juli Zeh und lija Trojanow)

Lesung gegen Überwachung

Am Sonntag, 9. Oktober 2016 fand in München der erste Teil der Veranstaltungsreihe der Digitalcourage-Ortsgruppe München statt. Unter dem Titel „Ich dachte, ich hätte nichts zu verbergen“ haben Frauen von der Digitalcourage-Ortsgruppe München und dem FIfF e.V. Texte ausgewählt, die verdeutlichen, dass es normal und gut ist, etwas zu verbergen zu haben.

Texte für Privatsphäre

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Vierzig Gäste haben in der gemütlichen Kneipenatmosphäre gespannt den Texten gelauscht. Ausschnitte aus dem Buch „Angriff auf die Freiheit“ von Juli Zeh und Ilija Trojanow zeigen, warum es wichtig ist für unsere Privatsphäre und unsere Freiheit einzutreten. Wir alle haben etwas zu verbergen und dieses Recht ist per Grundgesetz geschützt. Dieser Schutz ist allerdings in Gefahr, wenn wir nicht auch in Zukunft dafür kämpfen.

Marc Elsbergs „Zero“ zeigt, welche Daten mit smarter Technologie gesammelt, gespeichert und ausgewertet werden. In Dave Eggers „Circle“ macht die Hauptfigur Mae die bittere Erfahrung, wie es sich anfühlt, wenn sämtliche persönlichen Informationen, die sie im Internet hinterlassen hat, zusammengefasst werden, um auf einer Dating-App einem Verehrer Auskunft darüber zu geben, welche Allergien sie hat und wo sie am liebsten Essen geht. Sie fühlt sich beschämt, weil das Bild, dass die Suchmaschine von ihr zeichnet, zwar wahr ist, aber doch irgendwie unvollständig und verzerrt.

Zum Schluss wurde ein Text von Yvonne Hofstätter vorgelesen, in dem sie für eine verantwortungsvolle Nutzung der Digitalisierung und des Datensammelns plädiert. Vor allem dieser letzte Beitrag hat in der anschließenden Diskussion für Gesprächsstoff gesorgt.

Lesen gegen Überwachung München

Foto: Lars Tebelmann, CC BY SA 3.0

Weitere Veranstaltungen in München: Podiumsdiskussion und Cryptocafé

Im Oktober gibt es in München noch zwei weitere Veranstaltungen zum Thema Überwachung, Privatsphäre und Bürgerrechte. Am Montag, den 17. Oktober diskutieren die Rechtsanwältin Barbara Schmitz und Hartmut Göbel von Digitalcourage e.V. auf dem Podium zum Thema: „Zwischen Vorratsdatenspeicherung und Pokémon Go! Wie steht es um die digitalen Bürgerrechte?“. Eine Woche später gibt es beim Cryptocafé wertvolle Tipps, wie Sie mit ein paar Klicks und einem geschärften Bewusstsein vermeiden, dass Ihnen beim Surfen im Internet ständig über die Schulter geschaut wird. Beide Veranstaltungen finden im Jugendinformationszentrum in der Sendlinger Straße 7 (Innenhof) in München statt.