Kinofilm: „Democracy - Im Rausch der Daten“

Der Kinofilm „Democracy - Im Rausch der Daten“ dokumentiert das Ringen um den Datenschutz in Europa. Autor und Regisseur David Bernet gibt einen spannenden und lehrreichen Einblick in das Labyrinth der EU-Politik.

Der Kinofilm „Democracy - Im Rausch der Daten“ dokumentiert das Ringen um den Datenschutz in Europa. Autor und Regisseur David Bernet gibt einen spannenden und lehrreichen Einblick in das Labyrinth der EU-Politik. Max Maas hat den Film für Digitalcourage in einem online screening vorab gesehen:

„Democracy - Im Rausch der Daten“ – Trailer ansehen (digitalcourage.video)

Die Gesetze hinter den Daten

Der Dokumentarfilm begleitet den jungen EU-Parlamentarier Jan Philipp Albrecht (EU-Grüne) bei seiner Arbeit. Er setzt sich als Berichterstatter für die Datenschutz-Grundverordnung für möglichst starke Rechte für Bürger.innen im digitalisierten Zeitalter ein. Dabei treten ihm vor allem Konzerne mit ihren Interressen an Daten gegenüber. Der Kinofilm geht zurück bis zum Ausgangspunkt des Lobbykampfes um die Daten: Der erste Entwurf der Datenschutz-Grundverordnung, die Jan Philipp Albrecht in Brüssel zum Gesetz machen will, stammt von Viviane Reding, der damaligen, konservativen EU-Kommissarin für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft.

Fast drei Jahre lang hat Autor und Regisseur David Bernet die Verhandlungen begleitet, die die Weichen für den Datenschutz in Europa für die nächsten Jahrzehnte stellen. Bernet und sein Team waren dabei von der Vorstellung des ersten Entwurfes der Grundverordnung durch Viviane Reding, über die Diskussion der vielen tausend Änderungsanträge, bis zur Abstimmung über den finalen Bericht. Insbesondere das Tauziehen über entscheidende Änderungsanträge ist spannend, denn es geht um nichts anderes als das Machtgleichgewicht zwischen den Rechten der Bürger.innen und der Daten-Konzerne.

Ein Film über das Labyrinth der EU-Politik

Der eigentliche Star des Films ist kein Mensch, sondern die politische Maschinerie in Brüssel: Von Sitzungen des EU-Parlaments bis Treffen mit Konzernen und Nichtregierungsorganisationen wird alles dokumentiert. Dabei verzichtet David Bernet auf jede Wertung: Lobbyist.innen und Wirtschaftsanwält.innen kommen ebenso zu Wort wie die Bürgerrechtler.innen von EDRi und der polnischen Panoptykon Foundation.

Bernet hatte einen noch nie dagewesenen Zugang zum politischen Prozess: „Wir haben verschiedene Schwellen überschritten, die bislang als unübertretbar galten“ sagt er im Interview. Dazu gehören Filmaufnahmen aus Sitzungen des Rats der EU und aus Hinterzimmer-Verhandlungen zwischen Rat und Kommission, sowie den Verhandlungen in shadow meetings, in denen Vertreter.innen der Parlamentsfraktionen mit dem Berichterstatter Jan Philipp Albrecht über die Änderungsanträge verhandeln.

Das Ergebnis: absolut empfehlenswert

Diese Dokumentation macht ein, auf den ersten Blick, trockenes und abstraktes Thema wie ein Gesetzgebungsverfahren verständlich und interessant. Spannend ist vor allem auch die Menschen hinter der Politik zu sehen. Der ist Film unbedingt empfehlenswert für alle, die schon immer einmal wissen wollten, was im Brüssel-Politik-Labyrinth genau passiert.

Deutschlandweite Vorstellungen

Der Film läuft vor dem offiziellen Kinostart am 12. November bereits in mehreren Sondervorstellungen in Bonn (4.11.), Hamburg (5.11.), Berlin (6.11.), Duisburg (7.11.), Biberach (7.11.), Stuttgart (10.11.) und Kassel (11.11.). Bei diesen Terminen sind auch die Protagonist.innen und der Regisseur in verschiedenen Zusammensetzungen anwesend.

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