Kölner Woche deiner Privatheit

„Woche deiner Privatheit“ vom 24. bis 29. August in Köln, organisiert von #StopWatchingUs Köln. Veranstaltungen zu: Technologien der Überwachung, NSA-Untersuchungsausschuss und Verschlüsselung, sowie: „Freiheit statt Angst“-Demonstation am Samstag, 29. August 2015.

„Woche deiner Privatheit“
vom 24. bis 29. August in Köln
Alle Informationen

„Freiheit statt Angst-Demo“
Protest gegen Überwachung
am Samstag 29. August in Köln
um 14:00 Uhr auf dem Kölner Neumarkt (Neumarkt, 50667 Köln)
Alle Infos zur Demo bei #StopWatchingUs Köln

Was ist heute noch privat?

Wieviel Überwachung unseres Privatlebens wollen wir zulassen? Ist uns Privates in einer digitalen Welt weniger wert als früher?

Die „Woche deiner Privatheit“ widmet sich Fragen rund um unser Verständnis von Privatheit:

Militärisch-ziviler Überwachungskomplex

  • Vortrag und Diskussion am Montag (24.8.2015) um 19:30 im Kölner Friedensforum (Friedensbildungswerk Köln, Obenmarspforten 9-11, 50676 Köln)

Eröffnet wird die Woche am Montag mit einem Vortrag von Matthias Monroy zum militärisch-zivilen Überwachungskomplex am Beispiel der Forschung und des Einsatzes von Drohnen.
Unbemannte Flugzeuge werden nicht nur bewaffnet und unbewaffnet in Kriegen und Konflikten eingesetzt, sondern weltweit auch zunehmend zur Überwachung von Grenzen und urbanen Zentren, zur Aufstandsbekämpfung und Strafverfolgung. Polizeien, Grenzpolizeien und Gendarmerien liebäugeln mit größeren Drohnen des Militärs, ein riesiger staatlicher Gebrauchtmarkt tut sich auf. Die Meere werden zu Teststrecken von Forschungsprojekten, zunächst geraten vor allem MigrantInnen ins Visier. Die weite Verbreitung privat genutzter fliegender Kameras führt gleichzeitig zu polizeilichen Abwehrmaßnahmen, es profitiert die Rüstungsindustrie mit der Einführung von Laserwaffen und Störsystemen.

Überwachung: Aktuelle und zukünftige Technologien

  • Vortrag und Diskussion am Dienstag (25.8.2015) um 19:30 Uhr an der Universität Köln (Universitätsstr. 16, 50937 Köln)

Folgt man den Geheimdienstenthüllungen, erscheinen die technischen Möglichkeiten der Überwachung und Kontrolle von NSA und BND geradezu unbegrenzt, allerdings auch ausgesprochen abstrakt und in ihren Folgen schwer einschätzbar. Wie einfach aber das Eindringen in IT-Systeme tatsächlich ist, erläutert ein Experte für IT-Sicherheit auch für Laien verständlich. Er stellt den aktuellen Stand der Technik dar und gibt einen Ausblick, mit welchen zukünftigen Technologien zu rechnen ist. Gemeinsam mit dem Publikum wird auch über Auswirkungen und Bedeutung konkreter einzelner Überwachungs- und Kontrolltechnologien diskutiert.

Der Referent vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung Köln-Bonn ist professioneller IT-Penetrationstester, Spezialist für das Eindringen in fremde Computersysteme zur Überprüfung der Sicherheitsvorkehrungen. Innerhalb von zwei bis acht Stunden konnte er bislang in jedes kommunale Netzwerk eindringen, für dessen Infiltrierung er beauftragt wurde - Zugriff auf unsere Daten bis hin zu Daten aus Zeugenschutzprogrammen inklusive.

Wer überwacht die Überwacher?

  • Publikumsdiskussion mit Anne Roth am Mittwoch (26.8.2015) um 19:30 Uhr im Bürgerzentrum Ehrenfeld (Venloer Str. 429, 50825 Köln)

Anne Roth bietet am Mittwoch einen selten direkten Einblick in die Arbeit des NSA-Untersuchungsausschusses des Deutschen Bundestages. Durch Edward Snowden wurde nicht nur das gigantische Ausmaß der globalen Überwachung und Spionage durch zahlreiche Geheimdienste bekannt. Der Versuch der Aufklärung durch den NSA-Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages zeigt auch, wie schwierig eine Kontrolle der Geheimdienste ist und wie sehr sie unsere Demokratie gefährden. In einer Diskussion mit dem Publikum berichtet Anne Roth, Referentin für Martina Renner (Die Linke) im NSA-Untersuchungsausschuss, aus der Arbeit des Ausschusses.

Digitale Selbstverteidigung: Cryptoparty

  • Vortrag und Workshop am Donnerstag (27.8.2015) um 19:30 Uhr in der Alten Feuerwache (Melchiostr. 3, 50670 Köln)

Wie kann ich mich vor Überwachung und Spionage schützen? Mit welchen Mitteln sich die eigene Privatheit schützen lässt, zeigt sich praxisnah am Donnerstag auf einer Cryptoparty: das Verschlüsseln von E-Mails, Chat und Datenträgern, die Verwaltung von Passwörtern und anonymes Surfen auf dem eigenen Computer oder Smartphone stehen hier im Fokus.

Mitmachen ist angesagt auf einer Cryptoparty: Nach einer kurzen Einführung in die Grundlagen der Verschlüsselung ist Praxis angesagt. Jede/r bringt ein eigenes Laptop oder Smartphone mit,und von den Cryptoengeln unterstützt lernen die Teilnehmer, wie sie ihre Privatsphäre auf technischerEbene besser schützen können. Demonstriert werden dabei unter anderem Programme zur Verschlüsselung von E-Mail, Kurznachrichten, Chats oder privaterDaten. Ein weiteres wichtiges Thema ist die anonyme Nutzung des Internets.

„Freiheit statt Angst“-Demo gegen Überwachung

  • Demonstration am Samstag (29.8.2015) um 14:00 Uhr auf dem Kölner Neumarkt (Neumarkt, 50667 Köln)

Die Demonstration ist Teil einer bundesweiten Tour von über 30 Demonstrationen unter dem Motto „Freiheit statt Angst“.
Bereits ab 13 Uhr gibt es einen „Basar der Infostände“ mit Informationen und Aktionen rund um das Thema. Um 14 Uhr startet die Demonstration mit einer Auftaktkundgebung mit Rednern und Musikern. Der Demonstrationszug durch die Stadt beginnt um 15 Uhr und endet später wieder auf dem Neumarkt mit einer Abschlusskundgebung.

Bitte weitersagen und Freund.innen einladen

Bitte erzählt Euren Freunden und Bekannten von der Woche deiner Privatheit und schaut mit Ihnen bei den Veranstaltungen vorbei - wir wollen und müssen mehr Menschen von unserem Anliegen überzeugen, wenn wir politisch wahrgenommen werden wollen.