Netzbetreiber AT&T half NSA bei Spionage

Aus Dokumenten, die Edward Snowden an die Öffentlichkeit gebracht hat, geht hervor, dass der US-Netzbetreiber AT&T im großen Stil der NSA-Spionage zugearbeitet hat – über das gesetzlich Erzwungene hinaus.

Aus Snowden-Dokumente geht hervor, dass der US-Kommunikations- und Spionage-Anbieter AT&T der NSA freiwillig und zuvorkommend bei der Überwachung von Millionen von Menschen geholfen hat. Die Spionage-Lust des Konzerns ging bei der Überwachung ausländischer Email-Kommunikation weit über gesetzliche Notwendigkeiten hinaus.

Eine Spionage-Hand wäscht die andere

ProPublica und die New York Times haben Snowden-Dokumente ausgewertet und die Überwachungs-Partnerschaft zwischen NSA und AT&T aufgedeckt. Die NSA bezeichnt in den Unterlagen den US-Netzbetreiber als „hoch kooperativ“ und „extrem hilfsbereit“.
AT&T hat der NSA Zugriff auf Millionen von Emails eingerichtet, unter anderem auch zu den Emails des Hauptquartiers der Vereinten Nationen. Im Oktober 2013 versicherte die USA den Vereinten Nationen, dass deren Kommunikation nicht abgehört wird. Im Gegenzug zahlte die NSA für das verantwortliche Überwachungsprogramm jährlich hunderte von Millionen Dollar an Telekommunikationsanbieter für ihre Dienste.

Überwachungspartnerschaft „Fairview“

Das Spionage-Programm „Fairview“ wurde 1985 von der NSA mit nur einem „Partner“ gestartet. Im Jahr 2011 betrug das „Fairview“-Budget rund 189 Millionen US-Dollar, im Jahr davor 232 Millionen. Nach 9/11 war AT & T die erste Firma, die unter den Programmen „Stellar Wind“ und „Fairview“ der US-Regierung Daten zukommen lies. 2003 leitet AT&T mehr als eine Million Emails pro Tag weiter und mehr als 400 Millionen Internet-Meta-Daten pro Monat, wie aus internen Dokumenten hervorgeht.
Unter dem Patriot Act lieferte AT&T im Jahr 2011 rund 1,1 Milliarden Daten über Telefongespräche ihrer Kunden an die NSA. 2013 wurden im Rahmen des Programms „Fairview“ 60 Millionen „ausländische“ Emails weitergeleitet. Weil dieses Vorgehen von US-Gesetzen nicht verlangt wird, muss AT&T diese Überwachung freiwillig angestellt haben.
Weitere Stationen der NSA-AT&T-„Partnerschaft“ hat ProPublica aufgeschlüsselt.

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