Digitalcourage ♥ Free Software

Wir verschicken Liebesbriefe

Heute am 14.02. ist I ♥ Free Software Day. Deshalb schicken wir ganz viel Liebe an fünf von unendlich vielen tollen FLOSS-Projekten.

Freie Software hält die (digitale) Welt zusammen. Oftmals in den Tiefen der Rechenzentren und Serverschränke verborgen, bildet Freie und Open-Source-Software einen maßgeblichen Anteil des technischen Unterbaus der weltweit vernetzten Infrastruktur. So hat sich z.B. GNU/Linux als Betriebssystem für Server im Internet seit Jahrzehnten etabliert.

Auch unsere tägliche Arbeit bei Digitalcourage basiert auf Freier Software, und unter der Überschrift Digitale Selbstverteidigung empfehlen wir einem breiten Publikum den Einsatz von FLOSS-Software (free/libre open source).

Viele Open-Source-Projekte sind das Werk von Einzelpersonen oder entstehen in kleinen Teams, die ihre Zeit und Arbeit kostenlos zur Verfügung stellen. Oft passiert das aus idealistischen Gründen und ist ein gelebter Freundschaftsdienst für die Community der Nutzer.innen.

Sicher, für Freundschaftsdienste nimmt man kein Geld. Aber Freunde, die einem regelmäßig helfen, und dafür Zeit und Ressourcen einbringen, brauchen auch etwas zurück. Menschen, die für uns programmieren, oder freie Dienste anbieten, kennen wir meist nicht persönlich. Aber wir können sicher sein, dass auch sie Geld zum Leben und für ihre Familie benötigen. Daran sollten wir denken und immer, wenn wir eine Leistung nutzen, auch Geld dafür bezahlen. Immerhin dürfen wir hier bezahlen und werden nicht einfach mit „kostenlosen” Diensten geködert und übers Ohr gehauen.

Deshalb haben wir uns für den diesjährigen „I love Free Software Day” etwas ausgedacht: Wir haben fünf von den vielen Software-Projekte, ohne die unsere Arbeit nicht denkbar wäre, einen echten Liebesbrief geschrieben. Aber bei der Anerkennung soll es nicht bleiben. Wir wollen auch etwas zurückgeben und vergüten einen kleinen Teil der wertvollen Arbeit mit jeweils fünfhundert Euro.

Denn: Eine freie Gesellschaft braucht freie Software!

Unterstützen Sie die gute Sache: Freiheit, Grundrechte und Demokratie.

Viele Menschen engagieren sich bei uns in ihrer Freizeit, seien auch Sie dabei!

Bleiben Sie auf dem Laufenden über unsere Arbeit und unsere Themen.

Markus Hamid, CC-BY 4.0

Spendeninfos

Jetzt selber an F-Droid spenden: https://f-droid.org/de/donate/

Liebesbrief an F-Droid

Lieber F-Droid,

ich wollte es dir schon lange mal sagen: Ich liebe Dich! Denn du bist der Drovid gegen den Googliath, mein Fels in der Brandung in der völlig durchkommerzialisierten Konsumwelt der Smartphones.
Durch dich hat sich mir eine neue Welt offenbart, in der ich schon soviel entdecken konnte. Du zeigst mir, wie es auch anders gehen kann.

Denn wer ohne Google-Account freie und privatsphärefreundliche Apps sucht, wird bei dir fündig. Im F-Droid-Store und seinen Apps gibt es keine Werbung oder versteckte Kostenfallen. Das macht dich auch für Menschen attraktiv, denen die Welt von Play-Store und Co. eine Nummer zu kompliziert ist.
Du stellst nicht nur einfach freie Anwendungen unter freier Lizenz zur Verfügung, nein, das Team hinter dem F-Droid erleichtert auch viele vermeintlich freie Apps um unfreie Komponenten und veröffentlicht diese selbst gebauten Varianten in einem eigenen Verzeichnis.
Deshalb ist im F-Droid wirklich nur Software verfügbar, deren Code frei ist. Und viele der Apps brauchen sich nicht hinter den unfreien Alternativen zu verstecken – im Gegenteil: Weil du nicht der Kontrolle von Google unterliegst, finden sich bei dir auch Apps, die im Play Store keinen Platz bekommen. Darunter solche Schätze wie der alternative YouTube/PeerTube-Client NewPipe und der Werbeblocker AdAway.
Auch wenn mein Traum langfristig gänzlich freie Betriebssysteme für Smartphones sind, macht die aufwendige Arbeit des F-Droid-Teams den Alltag mit Android ein ganzes Stück erträglicher!

Ich wünsche, dass dich alle so toll finden, wie ich, und deine offene und ehrliche Art auch so zu schätzen wissen.

In Liebe,
Digitalcourage

Tipps zu F-Droid

Viele weitere App-Empfehlungen aus dem Angebot von F-Droid haben wir in einem eigenen Artikel gesammelt.

Und wem die Auswahl nicht genug ist, kann das Angebot von F-Droid um weitere Verzeichnisse erweitern.

Markus Hamid, CC-BY 4.0

Spendeninfos

Jetzt selber an CryptPad spenden: https://opencollective.com/cryptpad

Liebesbrief an CryptPad

Liebes CryptPad,

auf jemanden wie dich warte ich schon seit über 30 Jahren!
Ich bin mir nicht mal sicher, ob du überhaupt weißt, dass es mich gibt. Dabei teilen wir so viel im Alltag: Die kleinen Notizen, die ganz großen Ideen. Und trotzdem weißt du von meinen Gedanken und Gefühlen nichts. Denn du bist ein Zero-Knowledge-Dienst und das ist so fantastisch an dir!

Das CryptPad-Team und die Betreibenden der vielen Server-Instanzen, die es mittlerweile gibt, können rein gar nichts mitlesen, denn CryptPad ist das erste Online-Office, das komplett Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist.
Um mich zu erklären, muss ich ein wenig aus meiner Geschichte erzählen: In den späten 1980er Jahren haben wir hier in Bielefeld begonnen, eine Mailbox zu betreiben. Und dabei fiel uns auf, dass die Systemadministrator.innen Zugriff auf alle usergenerierten Daten haben – auch auf vermeintliche Privatnachrichten. Wir haben dann Einfluss auf die von uns verwendete Software Zerberus genommen, damit das nicht mehr so einfach möglich ist. Aber das Grundproblem blieb jahrzehntelang bestehen. Erst seit die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE) praktisch nutzbar geworden ist, können SysAdmins keine Daten mehr sehen, die sie nichts angehen.

Liebes CryptPad, ich denke wirklich ständig an dich. Denn unsere Digitalcourage-CryptPad-Instanz wird bei uns täglich benutzt, um gemeinsam an Texten zu arbeiten.
Ich will meine Liebe zu dir am liebsten mit der ganzen Welt teilen – deshalb ist unsere Cryptpad-Installation kostenlos für alle nutzbar.

In Liebe,
Digitalcourage

Mehr Infos zu CryptPad

Zu CryptPad

Unsere CryptPad-Instanz

Markus Hamid, CC-BY 4.0

Spendeninfos

Jetzt selber an Framasoft spenden: https://soutenir.framasoft.org/en/

Liebesbrief an Framasoft

Liebe Framasoft,

ohne dich wäre für mich so vieles nicht möglich gewesen. Du hast es mir erspart, weiter Dienstleistungen zu fragwürdigen Bedingungen in Anspruch nehmen zu müssen. Dank dir konnte ich auch anderen aus der Falle helfen. Du hast mir die Werkzeuge dafür in die Hand gegeben! Ich bewundere Deinen Tatendrang.

Deine französischen Programmierer.innen haben sich vorgenommen, das Internet zu entgooglen, und Taten folgen lassen. Als unser Verein einen Terminfinder brauchte, haben wir deine Freie Software Framadate auf unserem Server installiert und sie als Nuudel der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Als wir unsere Videos nicht mehr auf Googles YouTube oder dem trackerverseuchten Vimeo ablegen wollten, haben wir deine Freie Software PeerTube auf einem gemieteten virtuellen Server installiert und digitalcourage.video genannt. Seitdem gucken die Leute dort unsere Videos, statt von Katzenvideos und Fail-Compilations abgelenkt zu werden. Als nächstes will dein Team mit Mobilizon dafür sorgen, dass niemand mehr Veranstaltungen auf Facebook planen muss.
Deine Software hat die Welt schon ein ganzes Stück freier gemacht – für Deine weiteren tollen Pläne wünsche ich von ganzem Herzen Erfolg!


In Liebe,
Digitalcourage

 

Markus Hamid, CC-BY 4.0

Spendeninfos

Jetzt selber an Mastodon über Patreon spenden: https://www.patreon.com/mastodon

Liebesbrief an Mastodon

Liebes Mastodon,

in deinem Herzen ist so unendlich viel Platz – denn du bist nicht nur für „Komputerfrieks“ da, nein, du lädst alle Menschen ein. Und Du föderierst so leidenschaftlich! Hach, Du hast so einen wundervollen dezentralen Charakter, der Raum bietet für viele Instanzen.

Du hast dafür gesorgt, dass die im Fediverse versammelten Social-Media-Alternativen für viele Menschen attaktiv sind. Für Menschen, die kein großes Nerd-Wissen haben, aber einfach von Twitter oder Facebook wegwollen. Und das weiß ich sehr zu schätzen. Denn auch mir ist es schon lange ein Anliegen, dass Menschen ohne vertiefte technische Kenntnisse ihr Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung ausüben können. Deswegen gibt es von Digitalcourage allgemein verständliche Tipps für digitale Selbstverteidigung, und deswegen betreiben wir unter dem Namen digitalcourage.social selbst eine Mastodon-Instanz.

Meine Liebe für Dich ist so groß wie ein ganzes Fediversum,
Digitalcourage

 

Markus Hamid, CC-BY 4.0

Spendeninfos

Jetzt selber an Linux Mint spenden: https://www.linuxmint.com/donors.php

Liebesbrief an Linux Mint

Liebes Linux Mint,

I love you, je t'aime, ti amo!
Ich liebe dich, weil du mich nicht bevormundest, sondern mich selbst Entscheidungen treffen lässt. Du nimmst so viele Menschen an die Hand und reißt sie aus ihrer Windows-Lethargie. Mit Dir fühlt sich alles so einfach an. Ja, dich würde ich sogar meinen Großeltern vorstellen. Ich bewundere Dich für Dein stabiles Fundament und Dein Gespür für die richtigen Treiber.

Du ermöglichst seit Jahren sehr vielen Menschen den Einstieg in die Linux-Welt. Du bist ein Betriebssystem, das ständig weiterentwickelt wird und Umsteiger.innen und Computer-Unerfahrenen keine unnötigen Hürden in den Weg stellt. Die Software, die das Team hinter dir entwickelt hat – u. a. der Cinnamon-Desktop – erfreut sich auch bei anderen Linux-Distributionen großer Beliebtheit. Auch deshalb erzählen wir von dir und empfehlen Linux Mint schon seit langem auf unserer Website.
Danke, dass du vielen Menschen zeigst, dass Linux nicht nur ein Betriebssystem „von Nerds, für Nerds“ ist, sondern alltagstauglich ist. Es ist toll, dass dein Team mit Support durch die Community uns dabei unterstützt, ihre Computer mit freier Software zu benutzen – und das mit Anleitungen in vielen vielen Sprachen.

Träumend von Dir und deinem minzig-freien Atem,
in Liebe,
Digitalcourage

 

Leider wird bei kostenlosem Zugang zu vielen freien Projekten und Diensten häufig vergessen, dass in ihre Entwicklung und Bereitstellung viel Zeit und Herzblut fließt.
Daher erinnern wir gerne daran, diese Angebote auch mit Geld zu honorieren.